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    12. Oktober 2007

    Niedersachsen-SPD will Bonnerin als Ministerin

    General-Anzeiger

    BILDUNG Hendricks soll Reform anstoßen

    Bonn Mit der Bonner Landtagsabgeordneten Renate Hendricks als potenzieller Kultusministerin zieht die niedersächsische SPD in die Landtagswahl Anfang kommenden Jahres. Mit ihrer Hilfe möchte der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten, Wolfgang Jüttner, im Falle eines Wahlsieges das Bildungswesen in Niedersachsen reformieren.

    Als politische Seiteneinsteigerin gehört die 55-jährige Hendricks dem Landtag in Nordrhein-Westfalen seit gut zwei Jahren an. Die Mutter von fünf Kindern machte sich zuvor als Elternvertreterin in nahezu allen Positionen, zuletzt als Vorsitzende des Bundeselternrates, einen Namen. Entsprechend hob sie gestern Abend bei ihrer Vorstellung die Bedeutung einer guten Zusammenarbeit zwischen Schule und Eltern hervor.

    Hendricks erinnerte an das Vorbild Finnland und forderte: "Eltern müssen stärker eingebunden, informiert und an der Entwicklung ihrer Kinder beteiligt werden." Sie wolle Niedersachsen mehr als bisher zu einem familien- und kinderfreundlichen Land machen. Die frühe Förderung der Kinder und individuelle Bildungspläne sollen ihrer Meinung nach Standard werden. Der Ausbau der Tageseinrichtungen für Unterdreijährige zähle, so fügte sie hinzu, zu ihren Schwerpunkten, schließlich "ist Niedersachsen hier bundesweites Schlusslicht". Nordische Staaten und Kanada nennt Hendricks als Vorbilder und hat sich in der Vergangenheit stets für weniger Selektion und integrative Schulstrukturen ausgesprochen.

    Darin weiß sie sich mit dem international anerkannten Experten Rainer Domisch einig. Der gebürtige Baden-Württemberger arbeitet seit Jahrzehnten beim Zentralamt für das Unterrichtswesen in Helsinki. Der Mann, der "nebenbei" beim Aufbau von Schulstrukturen in Südafrika hilft und die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern bildungspolitisch berät, wurde kürzlich ins Schattenkabinett der hessischen Sozialdemokraten für die Landtagswahl im nächsten Jahr berufen.

    lke