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    14. Januar 2008

    Behindertengerechter Umbau des Bonner Hauptbahnhofes für Blinde dringend erforderlich

    Der Bonner Hauptbahnhof soll nach jüngsten Berichten behindertengerecht umgestaltet werden. Diesbezüglich erklärte die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks: „Auf Grund der demographischen Struktur und der zahlreichen Ministerien und Behörden in Bonn käme dieses vielen Betroffenen zugute. Die Orientierung im Bonner Bahnhof ist insbesondere für Blinde relativ schwierig, selbst im Vergleich zu deutlich größeren Bahnhöfen wie zum Beispiel in Köln oder Frankfurt am Main. Der Bonner Bahnhof ähnelt gerade mit seinen nach hinten versetzten Aufgängen stellenweise einem Kaninchenbau. Diesen Umstand haben mir verschiedene blinde Bonner Bürgerinnen und Bürger geschildert.“

    Hendricks führte weiter aus: „Vor diesem Hintergrund schlage ich die Einrichtung eines Blindenleitsystems vor, das auch unter Kosten-Nutzen Gesichtspunkten durchaus sinnvoll wäre. Eine konkrete Lösung könnten zum Beispiel in den Boden gefräste Rillen sein, die die Orientierung deutlich erleichtern. Hilfreich wäre es, wenn solche Rillen auf den jeweiligen Gleisen parallel zu den bereits existierenden weißen Linien verliefen, Abzweigungen an den Auf- und Abgängen sowie an den Aufzügen hätten und auf der B-Ebene konsequent fortgesetzt würden. Jeweils eine Linie durch die Bahnhofshalle und von Gleis 1 die Rampe herab würde das Erreichen der Straßenbahn erleichtern. Darüber hinaus wäre eine adäquate Einbeziehung der Rolltreppen in das Leitsystem erstrebenswert.

    Im Interesse der blinden Reisenden habe ich mich“, so Hendricks weiter, „in einem Brief an die für den Umbau des Bonner Hauptbahnhofes zuständige DB-Projektbau gewandt. Auch aus finanziellen Aspekten sollte ein für Blinde gerechter Umbau gleichzeitig zu dem allgemeinen Umbau erfolgen, um spätere Folgekosten zu vermeiden. Dies zeigt auch das Beispiel des Umbaus am Kölner Hauptbahnhof, wo ein im Sinne von Blinden gerechter Umbau erst sehr spät erfolgt ist und erhebliche Folgekosten entstanden sind.“