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    10. März 2008

    Ist Herr Fenninger auf beiden Augen blind? - Renate Hendricks zu den Vorwürfen an den Bonner Polizeipräsidenten

    Mit Erstaunen hat Renate Hendricks die Aussagen des Bonner CDU-Fraktionsgeschäftsführers, Georg Fenninger zur Kenntnis genommen, der Bonner Polizeipräsident Wolfgang Albers sei bei der Auswertung der Kriminalstatistik „auf einem Auge blind“ (General-Anzeiger, 8./9.3.2008, S. 6). Offenbar ignoriert Herr Fenninger, dass die Polizeireform der CDU/FDP-Landesregierung des Jahres 2006, die Personalsituation der Bonner Polizei erheblich verschärft hat. So sind ¾ aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter älter als 40 Jahre, mehr als die Hälfte über 50 Jahre.. „So sind die grundlegenden polizeilichen Aufgaben dauerhaft nicht in zufrieden stellendem Maße zu erfüllen“, äußert sich Renate Hendricks. Der Vorwurf Fenningers an Polizeipräsident Albers, er interpretiere die Kriminalstatistik falsch, erfährt vor diesem Hintergrund einen sonderbaren Beigeschmack. „Nur sofortige Neueinstellungen in Bonn können die polizeiliche Arbeit in erforderlichem Maße gewährleisten“, fordert Hendricks.

    Besonders verwunderlich ist die Verbindung, die Fenninger zwischen den 28 Suchttoten und dem Heroinprogramm der Stadt Bonn zieht. Es ist dabei festzustellen, dass es im Heroinprogramm zu keinen Todesfällen kam. Die 28 Toten, die Fenninger nennt, nahmen nicht am Heroinprogramm teil. „Von daher ist es unzulässig, zwischen den Suchttoten und dem Heroinprogramm eine Verbindung zu ziehen“, so Renate Hendricks. Das erfolgreiche Heroinprogramm half bisher fünfzig Süchtigen, mit ihrer Sucht umzugehen. Da das Heroinprojekt überaus erfolgreich ist und dabei half, dass 40 Prozent der Teilnehmer arbeitsfähig wurden, ist es unverständlich, dass Fenninger die 28 Suchttoten mit dem Heroinprojekt in Zusammenhang bringt, dessen Leistungen nicht würdigt und gar herabsetzt.

    Die von Fenninger gemachten Äusserungen lassen die Vermutung aufkommen, dass Fenninger auf beiden Augen blind sein will.