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    28. August 2007

    Nicht nur betreuen - Kinder zu fördern, verlangt Qualität bei den Tageseinrichtungen und bei der Tagespflege - Kritik am Kinderbildungsgesetz wurde heute im Landtag hart formuliert.

    Aus der Kindheitsforschung ist heute bekannt, dass in den ersten drei Lebensjahren die Weichen für die emotional-geistige, soziale und kulturelle Entwicklung eines Kindes für sein weiteres Leben gelegt werden. So können soziale Benachteiligungen überwunden, Begabungen gefördert sowie soziale und demokratische Verhaltensweisen eingeübt werden. Eine gute frühe Förderung bringt für die Gesellschaft die Beste Rendite. Ein investierter Euro bringt eine Rendite von vier Euro.

    Dazu ist es erforderlich, allen Kindern eine gute Bildung und einen Krippenplatz zu gewähren. Das heißt, dass Kind mit seinen Bildungs- und Betreuungserfordernissen muss das Maß aller Überlegungen für die Ausstattung von Einrichtungen sein. Dazu müssen Einrichtungen ausreichend finanziert und mit Personal ausgestattet sein.

    Gleichzeitig muss dem Personal genügend Zeit für Vor- und Nachbereitung zur Verfügung stehen. Ausreichende Mittel für Fort- und Weiterbildung, müssen den hohen Qualitätsansprüchen genügen. "Dies ist bisher nicht erkennbar", so Renate Hendricks. "Nach den bisherigen Vorschlägen der Landesregierung werden die erforderlichen Standards nicht erreicht."

    Zudem ist damit zu rechnen, dass in Folge von KiBiz die Elternbeiträge erhöht werden müssen, gleichzeitig die Qualität sich aber nicht verbessert.

    Die in den Einrichtungen entstehenden Overhead-Kosten lassen sich durch die Kindpauschale nicht ausreichend abdecken. Deutlich wurde zudem in der Anhörung, dass an den Sprachstandstest und der Förderung von Kindern im sprachlichen Bereich berechtigte Kritik laut wird.

    Viele Kinder, die in den letzten Jahren aufgrund eines bestehenden Bedarfes in den Einrichtungen gefördert wurden, werden zukünftig nicht in den Genuss einer gesondert bezahlten Sprachförderung kommen. Diese Kritik wird auch von den kommunalen Spitzenverbänden bestätigt.

    Renate Hendricks sieht deshalb eine grundlegende Überarbeitung des KiBiz als erforderlich. "Die Landesregierung muss die Bedürfnisse von Kindern mehr achten und die Erfordernisse der Eltern stärker in den Blick nehmen. Wahlfreiheit für die Eltern ist nur geben, wenn ausreichende Wahlangebote bestehen. Von diesem Zustand sind wir beim Ausbau an Tagesplätzen und bei der unterdreijährigen Betreuung noch weit entfernt".

    "Damit die Kinder und die Gesellschaft vom Ausbau der öffentlichen Kinderbetreuung profitieren, muss die Qualität der Arbeit gewährleistet sein und an internationalen und wissenschaftlich fundierten Standards gemessen werden. Die Entwicklungsbedürfnisse von Babys und Kleinkindern verlangen, dass eine Erzieherin oder Tagesmutter für nur drei bis vier Kinder verantwortlich ist ", so Hendricks.