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    12. April 2011

    Veranstaltung zur KiBiz-Revision war Erfolg - Lob und Anregungen von den Beteiligte

    Die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks war mit dem Besuch der Veranstaltung zur Revision des Kinderbildungsgesetz (KiBiz) sehr zufrieden „Wir haben viel Lob für den Referentenentwurf und die Maßnahmen, die zum 1. August umgesetzt werden, erhalten“.

    „Es wurde deutlich, dass sich die vielen Gespräche und Veranstaltungen der letzten Monate mit den Erzieherinnen und Erziehern sowie den Trägern von Kindertageseinrichtungen gelohnt haben“, resümierte die Landtagsabgeordnete. „Die Erste-Hilfe ist auf einem guten Weg. Gleichwohl haben wir auch in dieser Dialogrunde zahlreiche Anregungen erhalten, die in den zweiten Maßnahmenkatalog Eingang finden werden“, ergänzte Hendricks.

    Zu Beginn stellte Wolfgang Jörg, der jugendpolitische Sprecher der SPD Landtagsfraktion, die Kernaussagen des Gesetzesentwurfes vor. „In den Kindertageseinrichtungen findet Elementarbildung statt und die gesamte Gesellschaft profitiert von gut gebildeten Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen. Darum müssen auch alle zur Finanzierung der frühen Bildung beitragen, nicht nur die Eltern!“

    Die vorgestellten Änderungen sind vielseitig:

    • Die rot-grüne Landesregierung wird das letzte Kindergartenjahr bereits ab dem 1. August 2011 beitragsfrei stellen.
    • Auch für den dringend notwendigen Ausbau der Betreuung der Unterdreijährigen werden jährlich weitere 150 Millionen Euro zur Verfügung gestellt.
    • Darüber hinaus werden landesweit 1.000 zusätzliche Stellen für Jahrespraktikanten finanzieren.
    • Zukünftig werden Ergänzungskräfte wieder bei den unter Dreijährigen eingesetzt. Eine zusätzliche Qualifikation für Kinderpflegerinnen ist nicht mehr erforderlich.
    • Insgesamt 242 Millionen Euro für Qualitätsverbesserung und Beitragsfreiheit erhalten die Kommunen 2011 zusätzlich vom Land.

    Aus dem Podium gab es bereits zahlreiche Anregungen für die zweite Runde der KiBiz-Revision: So erklärte Sabine Lente, Leiterin der Kindergarten-Fachberatung der ev. Kirche Bonn: „Bei einer maximalen Betreuungszeit von 45 Stunden die Woche bleiben einer Mutter, die 8 Stunden pro Tag arbeitet, fünf Stunden die Woche für Mittagspause sowie Hin- und Rückfahrt zwischen Kita und Arbeitsstelle. Wenn sie da keine Kita in unmittelbarer Nähe hat, ist das nicht zu schaffen“. Die Wahlmöglichkeit zwischen 25, 35 oder 45 Stunden entspräche nicht den tatsächlichen Bedarfen der Eltern und seien darüber hinaus zu wenig flexibel.

    Alice von Bülow, Geschäftsführerin FRÖBEL Rhein-Ruhr, legte den Fokus auf die baulichen Voraussetzungen: „Wir haben in den letzten Jahren immer wieder an- und umgebaut. Dies wird jedoch nicht reichen, wenn mit dem Recht auf U3-Betreuung die Zahl der Kinder weiter steigt. Wir benötigen neue Gebäude, um den Bedürfnissen von Kindern und Erzieherinnen und Erziehern gerecht zu werden.“ Zudem sei zu klären, wie ein Sozialindex die Mittelverteilung langfristig nutzbringend beeinflussen kann: „In Gegenden, wo aufgrund der sozialen Zusammensetzung der Bevölkerung einen erhöhter Förder- und Betreuungsaufwand besteht, muss auch mehr Geld fließen, wenn Chancengleichheit für die Kinder erreicht werden soll“.

    Ulrich Mickley schließlich verwies auf die veränderten Arbeitsbedingungen der Erzieherinnen und Erzieher: „Die Beratung der Eltern durch Erzieherinnen wird zunehmend wichtiger, ist jedoch sehr zeitintensiv. Innerhalb des regulären Arbeitsbetriebes ist das nicht seriös möglich. Neben der gestiegenen zeitlichen Belastung, steigen auch die qualitativen Anforderungen. Immer bessere Ausbildung, immer mehr Fort- und Weiterbildung. Gleich bleibt eigentlich nur der Lohn und das Bangen um den Einjahresvertrag. Das ist unzumutbar und muss in der zweiten Runde der KiBiz-Revision dringend überarbeitet werden.“

    „Auch zur nächsten Runde werden wir Wolfgang Jörg gerne wieder nach Bonn einladen. In guter rheinischer Manier können wir dann von einer Tradition sprechen – und diese soll man bekanntlich pflegen. Ich freuen uns daher bereits jetzt auf den Dritten Dialog zur KiBiz-Revision“, so Hendricks abschließend.

    Hier gehts zum Referentenentwurf.