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    30. Oktober 2007

    Bahnlärm - Landesregierung ohne Konzept und Handlungswille. Zusätzliche Schutzmaßnahmen für Bonn

    Die CDU/ FDP geführte Landesregierung hatte im Mai 2007 einen Antrag im Landtag gestellt, mit dem der "Schienenlärm an der Quelle vermindert" werden sollte. Seither lässt die Landesregierung jedoch keinerlei Maßnahmen und Handlungswillen erkennen, um den Antrag auch zu realisieren. Auf Nachfragen beim zuständigen Landesverkehrsminister Wittke verweist dieser lediglich auf eine interministerielle Arbeitsgruppe, die von der Bundesregierung zur Klärung noch offener Fragen bezüglich der Lärmsanierung der Schiene eingerichtet worden ist. Die Landesregierung entzieht sich hier ihrer Verantwortung und lässt die betroffenen Bürgerinnen und Bürger im Regen stehen.

    Die Globalisierung und die deutlich erhöhte Wettbewerbsfähigkeit des Verkehrsträgers Schiene sind die Ursachen für die Zunahme des Zugverkehrs. Gerade deswegen müssen die Güterzüge leiser werden. Insbesondere die Rheintalstrecke wird durch den gerade abgeschlossenen Ausbau des Rotterdamer Hafens mit einem zusätzlichen Containerterminal und dem derzeitigen Bau eines neuen Gotthard-Basistunnels in der Schweiz (Inbetriebnahme 2017) enorm belastet. Daher sind die Politik, die EU und alle Eisenbahnunternehmen gleichermaßen gefordert zwingend notwendige Maßnahmen zum Schutz der Bürgerinnen und Bürger einzuleiten.

    Daher erklärte die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks nun, dass sie sich gemeinsam mit dem Bonner Bundestagsabgeordneten Uli Kelber dafür einsetzen werde, dass neben der Umrüstung der Güterwagons auf die Flüsterbremse auch weitere Lärmschutzmaßnahmen in Betracht gezogen werden. "Der Einsatz von Flüsterbremsen alleine reicht nicht aus. Zusätzlich muss auch ein regelmäßiges Abschleifen der Schienen gewährleistet sein. Dies belegen auch die jüngsten Aussagen des Umweltbundesamtes hierzu. Zusätzlich könnten sogenannte Lärmabsorber entlang der Schienenstrecke installiert werden, welche den Bahnlärm effektiver auffangen als Schallschutzwände. Mit der Installierung von Lärmabsorbern anstelle von Schallschutzwänden wird zudem auch eine Zweiteilung des Stadtbildes verhindert", so Hendricks.

    Eine weitere Option zur Verbesserung der Situation für die Anwohnerinnen und Anwohner der Bahntrasse sei, so Hendricks weiter, „für laute Güterzüge ein höheres Entgelt für die Trassennutzung einzuführen. Dieser Preis-Anreiz würde für die schnellere Umrüstung der Güterwaggons sorgen. Technologisch ist diese differenzierte Abrechnung möglich.“