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    17. Februar 2009

    Mehr Stellen an Bonner Schulen aber nicht mehr Personen - wie hoch ist die Lehrerversorgung in Bonn tatsächlich?

    LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN
    14. Wahlperiode
    Drucksache 14/8612
    06.03.2009

    Antwort
    der Landesregierung
    auf die Kleine Anfrage 3116 vom 19. März 2009
    der Abgeordneten Renate Hendricks SPD
    Drucksache 14/8837

    Die beiden Bonner Landtagsabgeordneten Helmut Stahl und Gerhard Lorth teilten mit, dass zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres für Bonn durch die Landesregierung 95 weitere Stellen für Lehrerinnen und Lehrer des öffentlichen Schuldiensts der Stadt Bonn geschaffen worden sind.

    Davon entfallen auf die Bonner Grundschulen 19, auf die Hauptschulen und Realschulen jeweils 7, Gymnasium 28, Gesamtschulen 13, Berufskollegs 7, auf die Förderschulen 13 und das Weiterbildungskolleg eine Stelle. "Diese hohen Einstellungszahlen zeigen das große Engagement der Landesregierung für die Verringerung des Unterrichtsausfalls, für die individuelle Förderung unserer Kinder und für den Ausbau des Ganztags. Dies kommt auch Bonn zugute", betonten die beiden Christdemokraten gegenüber dem Bonner Generalanzeiger.

    Tatsächlich handelt es sich jedoch um Ersatzeinstellungen und Stellen, die aufgrund der in der Oktoberstatistik ermittelten steigenden Schülerzahlen in einzelnen Schulformen unabdingbar sind. Also eben nicht um zusätzliche Stellen, sondern um Personen, die eben diese Stellen jetzt besetzen.

    Anders formuliert, bis zum 1. Februar 2009 haben die Schulen mit einer deutlichen Unterversorgung an Lehrern und Lehrerinnen auskommen müssen. Was zu erheblichen Engpässen in der Unterrichtserteilung geführt hat.

    Im ersten Halbjahr meldeten Bonner Schulen, dass ihnen zwar die Stellen zustehen, jedoch die Personen zur Besetzung fehlten. Stattdessen wurden im ersten Schulhalbjahr Verträge aus "Geld aus Stellen" abgeschlossen, um die Unterrichtsversorgung einigermaßen durch temporäre Lehrkräfte zu sichern. So wurden pensionierte Lehrer/innen, Studenten, Hausfrauen mit einer entsprechenden Ausbildung usw. eingestellt wo nun Festanstellungen folgen. Nun folgen die Referendare, die zum 1. Februar 2009 eingestellt werden können, weil sie fertig wurden.

    Angesichts des Lehrermangels, der bundesweit herrscht, lässt sich der Unterricht nicht durch das zur Verfügungsstellen von Stellen garantieren. Insbesondere in den MINT-Fächern aber auch in Musik, Englisch, Deutsch, Latein und Sport fehlen die Lehrkräfte, um diese Stellen zu besetzen.

    Die Folge sind erhebliche Unterrichtsausfälle - dies wurde durch kleine Anfragen, die sich auf andere Landesteile von NRW, beziehen unlängst bestätigt. Ob der Unterrichtsausfall in Bonn mit den zusätzlichen Personen nun behoben werden kann, wird sich erst im zweiten Schulhalbjahr zeigen.

    Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

    1. In welchem Umfang haben die Bonner Schulen zum 01.02.2009 Ersatzeinstellungen erhalten? (bitte nach Schulformen aufschlüsseln)

    2. Wie viele Lehrer und Lehrerinnen sind in Bonn im ersten Schulhalbjahr bzw. zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres aus dem Dienst ausgeschieden?

    3. Wie stellte sich die Unterrichtsversorgung bis zum 01.02.2009 an Bonner Schulen dar?

    4. Wie viele Lehrerinnen befinden sich zurzeit in Bonn im Mutterschutz bzw. in Elternzeit? (bitte nach Schulformen aufschlüsseln.)

    5. Wie hoch war der Unterrichtsausfall an allen Bonner Schulen im Schuljahr 2007/2008 und im ersten Halbjahr 2008/2009? (bitte nach Schulform aufschlüsseln)