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    26. Februar 2008

    Finanzierung des Projektes „Balu und Du“

    LANDTAG NORDRHEIN-WESTFALEN
    14. Wahlperiode
    Drucksache 14/6484
    02.04.2008

    Antwort
    der Landesregierung
    auf die Kleine Anfrage 2329
    der Abgeordneten Renate Hendricks SPD
    Drucksache 14/6236

    Finanzierung des Projektes „Balu und Du“

    Wortlaut der Kleinen Anfrage 2329 vom 20. Februar 2008:

    "Balu und Du" ist ein ehrenamtliches Programm, das Kinder im Grundschulalter aus benachteiligten
    Familien fördert. Die Kinder sollen - neben Familie und Schule - eine weitere Chance erhalten, sich ihren positiven Anlangen gemäß zu entwickeln und am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen. Die Mentoren ("Balus") des Programms stehen ihnen in einer Entwicklungsphase zur Seite, die nicht immer einfach ist. Aber sie ist für das weitere Leben prägend. Die Kinder ("Moglis") machen neue Erfahrungen und erhalten außerschulische Lernanregungen, erhalten kulturelle Anregungen, können mit ihren Balus etwas unternehmen. Hausaufgabenhilfe steht nicht im Mittelpunkt des Programms, stattdessen soll Lernfreunde geweckt werden. Das Programm wird wissenschaftlich begleitet. Es geht darum, einen Baustein für eine solidarische und kinderfreundliche Gesellschaft zu entwickeln. "Balu und Du" ist ein Beispiel für erfolgreiches Mentoring und für ein aktives Patenschaftsprogramm.
    Dieses Programm kann einen aktiven Beitrag dazu leisten, die Sitzenbleiberquote zu senken und die Biografien der Schüler und Schülerinnen positiv zu beeinflussen. Es stellt zudem eine gute Möglichkeit dar, für Kinder durch gemeinsame Freizeitgestaltung und durch Gespräche andere Bezugspersonen in einer sensitiven Phase bedeutsam werden zu lassen. Die Erfahrungen, die bislang vorliegen, lassen vermuten, dass die schulischen Leistungen durch neue Erfahrungen und der gesteigert werden.

    Die Finanzierung von „Balu und Du“ ist in NRW hauptsächlich durch das Engagement von „Aktion Lichtblicke e.V.“ bis Ende 2009 gewährleistet.

    Vor diesen Hintergründen frage ich die Landesregierung:

    1. Ist zukünftig an einer finanziellen Beteiligung der Landesregierung an der Finanzierung des Projektes gedacht?

    2. Welche Erfahrungen haben die Grundschulen in NRW mit diesem Projekt gemacht?

    3. Wie gedenkt die Landesregierung die positiven Erfahrungen aus diesem Projekt anderen Schulen zugänglich zu machen?

    4. Sieht die Landesregierung in dem Projekt eine Chance, die Sitzenbleiberquote durch eine Stabilisierung der Persönlichkeit von Schülern und Schülerinnen in frühen Jahren zu senken?

    5. Welche Chancen sieht die Landesregierung, durch dieses Präventionsprojekt die Integrationschancen von Kindern mit Migrationshintergrund zu verbessern?

    Antwort der Ministerin für Schule und Weiterbildung vom 31. März 2008 namens der Landesregierung im Einvernehmen mit dem Finanzminister und dem Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration:

    Vorbemerkung

    Die Landesregierung begrüßt grundsätzlich alle Initiativen, die Kindern und Jugendlichen helfen, selbständig und eigenverantwortlich zu handeln und Verantwortung zu übernehmen.
    Ebenso begrüßt sie Projekte, die Schülerinnen und Schüler helfen, für sich und gemeinsam mit anderen zu lernen und Leistungen zu erbringen sowie die eigene Meinung zu vertreten und die Meinungen anderer zu achten. Hierzu gehört auch, in religiösen und weltanschaulichen Fragen persönliche Entscheidungen zu treffen und Verständnis und Toleranz gegenüber den Entscheidungen anderer zu entwickeln. Insbesondere begrüßt die Landesregierung solche Projekte und Initiativen, bei denen Kinder und Jugendliche lernen, Mitverantwortung für die Durchführung zu übernehmen.
    Die Landesregierung unterstützt das ehrenamtliche Engagement, insbesondere von Kindern und Jugendlichen, u. a. durch die Aufnahme eines Hinweises im Zeugnis.

    Zur Frage 1

    Derartige Projekte sind zusätzliche Angebote, die die reguläre Arbeit der Schulen unterstützen und erweitern können. Sie werden in der Regel von Fördervereinen oder Stiftungen finanziert.
    Die Landesregierung sieht keine Möglichkeit, sich dauerhaft finanziell zu beteiligen.

    Zu den Fragen 2 und 3

    Die Grundschulen in Nordrhein-Westfalen entscheiden in eigener Zuständigkeit, an welchen Projekten sie sich im Einzelnen beteiligen. Eine statistische Erhebung hierzu erfolgt nicht.
    Somit liegen der Landesregierung auch keine Erkenntnisse vor, welche Erfahrungen die einzelnen Schulen mit dem Projekt „Balu und Du“ gemacht haben.

    Zu den Fragen 4 und 5

    Eine Stabilisierung der Persönlichkeit von Schülerinnen und Schülern ist neben anderen Maßnahmen ein wichtiger Schritt um die Sitzenbleiberquote zu senken und die Integrationschancen von Kindern mit Zuwanderungsgeschichte zu verbessern.