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Offener Brief

Schule und Bildung

Schulentwicklungsplanung:  Ihr Artikel aus dem GA vom 3.6.2016

Sehr geehrter Herr Dr. Katzidis,

vielen herzlichen Dank für die Unterstützung unseres Anliegens, dass Bonn dringend eine Schulentwicklungsplanung benötigt. Ihre Äußerungen unterscheiden sich von denen der schulpolitischen Sprecherin  der SPD Fraktion im Rat, Frau Gieslint Grenz, im Wesentlichen nicht. Frau Grenz hat auch darauf hingewiesen, dass bereits eine Stelle bei der Stadt besetzt worden ist. In Köln oder an anderer Stelle sind es allerdings deutlich mehr. In Köln ist sogar ein Projektbeirat gebildet worden. Ich freue mich auch, dass Sie  bestätigen, dass die Fortschreibung und Weiterentwicklung des Schulentwicklungsplanung überfällig ist. Damit hoffe ich, dass nunmehr eine qualitative, quantitative sowie perspektivische Planung interfraktionell verabredet werden und Maßnahmen auf den Weg gebracht werden können. Die alleinige Planung reicht da nicht mehr aus.

Dies ist umso wichtiger, als es in Bonn nicht nur an Schulraum fehlt, sondern es auch an  Strategien. Es stimmt nicht, dass wir ausschließlich  mehr  Gesamtschulen benötigen würden. Es muss das gesamte Angebot im Hinblick auf die Passigkeit betrachtet werden.  Hinzu kommt, dass Bonn auf Jahre hin steigende Schülerzahlen verzeichnet hat und verzeichnen wird. Diese Entwicklung trifft auf die teilweise unzureichende bauliche Situationen im Bestand und auf fehlende Neubauten, fehlende Ganztagsplätze usw.. Es gibt auch problematische  Planungen, bei denen z.B. Erkenntnisse zu den Themen Lärm, Ganztag und Inklusion nicht ausreichend berücksichtigt wurden.

Neubaugebiete wie im Auerberg oder demnächst in Godesberg brauchen dringend neue Schulbauten, die sich zu Quartierszentren weiterentwickeln lassen und damit der  Segregation im Stadtteil ein Stück weit entgegenwirken. Dies ist übrigens ein Teil der Primärprävention, die der Stadt auch obliegt.

Dazu werden Ressourcen in Zwei- bis Dreistelligen Millionenhöhe erforderlich sein. Diese Entscheidungen müssen in Bonn bewusst getroffen werden, da bei der finanziellen Situation der Stadt solche Beschlüsse  wahrscheinlich nur im Konsens der Fraktionen zum Erfolg führen werden. Aber damit nicht genug, es muss zugleich eine integrierte  Jugendhilfeplanung aufgenommen werden, der Sportstättenbedarf, das Bäderkonzept, der Bedarf an Spielplätzen, OGSen und Ganztag müssen ebenfalls betrachtet werden. Die Aussage von „biregio“, dass Bonn  fünf vierzügige Grundschulen fehlen, sollte nachdenklich machen und die Eile verdeutlichen, die in Bonn geboten ist. Mit solch qualitativen und quantitativen Fragestellungen haben wir uns beschäftigt und dazu Fachkompetenz zu einer öffentlichen Diskussion eingeladen. Dabei wissen wir, dass diese Diskussion vertieft weiter geführt werden muss.

Es geht uns nicht um einen öffentlichen  Schlagabtausch, wer mehr Recht hat, sondern um eine qualitative Sicht  auf  die Pflichtaufgabe der Kommune. Bonn muss nämlich laut Schulgesetz  ein bedarfsgerechtes Schulangebot vorhalten.

Gerne stellen wir den Kontakt zu unseren Gesprächspartner für die CDU her, zumal die CDU Fraktion im Rat unserer Einladung zur Veranstaltung nicht gefolgt ist.