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    14. Oktober 2008

    Die vierte Gesamtschule schafft mehr Bildungsgerechtigkeit

    Ständig und selbst in den Hochphasen der Pubertät, so die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks, sind die Schüler in den Gymnasien davon bedroht, nach unten durchgereicht zu werden. Teilweise erfolgt dies sehr rasch über die Realschule in die Hauptschule. "Solange Lehrkräfte verpflichtet sind, alle Schülerinnen und Schüler im Gleichschritt entlang des Lehrplans marschieren zu lassen und diejenigen auszusortieren, die nicht mitkommen, kann und wird sich die Lern- und Lehrkultur an den Schulen nicht ändern. Wir brauchen eine andere Schule, in der Schüler und Schülerinnen individuelle gefördert werden. Dabei verstärkt unser System die soziale Ungleichheit.

    Mit dem Festhalten an der frühen Aufteilung in verschiedene Schulformen werden soziale Unterschiede institutionalisiert. Je früher differenziert wird, desto unklarer sind die Prognosen und desto länger wirken die unterschiedlichen Milieus, die sich in den Schulformen herausbilden. In allen Ländern der Welt bestimmt die Herkunft der Schüler den Schulerfolg mit. Aber in keinem Land der Welt wird die Ungleichheit der Gesellschaft so stark vom Schulsystem gefördert wie in NRW.

    Die Hauptschuloffensive der Landesregierung wird daran nichts ändern, weil die soziale Ungleichheit der Systeme unverändert bleibt und die Integration nicht fördert.

    Das wissen auch die Eltern. „Ich kann verstehen, wenn Eltern, die sich für eine solidarische Gesellschaft einsetzen, ihre Kinder länger gemeinsam lernen lassen wollen“, so Hendricks. Nach dem Schulgesetz von NRW bietet dazu nur die Gesamtschule Voraussetzungen.

    Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz werden aus demografischen Gründen den Weg in die Zweigliedrigkeit des Schulsystems gehen. Mit ihrem kompromisslosen Beharren an den bestehenden Schulstrukturen versündigt sich die Landesregierung NRW an der jungen Generation und verursacht gleichzeitig unnötige Kosten im Bildungsbereich. Dabei macht sie eine Politik gegen viele Eltern, die sich für ihre Kinder eine vierte Gesamtschule wünschen

    Hendricks appelliert im Vorfeld der entscheidenden Schulausschuss-Sitzung: „Ein gemeinsamer Beschluss aller Fraktionen in Bonn für eine vierte Gesamtschule wäre die Möglichkeit, den erforderlichen Kurswechsel in der Bildungspolitik ohne Gesichtsverlust auch für die Landesregierung einzuleiten.“