23. Januar 2008
Schließung der Poliklinik Bonn - Fehlende Intensivbetten an Bonner Krankenhäusern
Bonn, den 23. Januar 2008
Offener Brief
Schließung der Poliklinik Bonn
Fehlende Intensivbetten an Bonner Krankenhäusern
Sehr geehrter Herr Minister Laumann,
in den Bonner Krankenhäusern herrscht (wir hatten dazu bereits einen Schriftwechsel) derzeit für Patientinnen und Patienten ein besorgniserregender Bettenengpass im Bereich der Intensivbetten. Die Fälle, in denen Notfall-Patienten in umliegende Krankenhäuser der Region gefahren werden müssen, haben sich in den zurückliegenden Monaten gehäuft.
Nunmehr soll die Poliklinik der Universität in absehbarer Zeit geschlossen werden. Sollte die Poliklinik tatsächlich schließen, würden weitere 12 Intensivbetten wegfallen, deren Kompensation an den übrigen Bonner Krankenhäusern derzeit nicht sichergestellt werden kann.
Den hieraus resultierenden Schaden haben die Patienten, die schon jetzt am „Gesundheitsstandort Bonn“ immer öfter erleben müssen, dass für sie, selbst bei einer Notsituation, kein Platz im Krankenhaus ist.
Für die Bonner Innenstadt wäre das in Folge von drei Jahren die zweite Klinikschließung. Und dies bei steigenden Einwohnerzahlen. Bereits im Jahr 2005 ist das Johanneshospital geschlossen worden, dass zuvor für etliche Millionen Euro so ausgebaut wurde, dass hier auch Intensivbetten hätten eingerichtet werden können.
Die Anzahl der Intensivbetten in Bonn hat bereits heute - ohne den Wegfall der Betten in der Poliklinik - nicht den erforderlichen Ausbaustand erreicht. Dies teilten Sie mir auch in der Antwort auf meine Kleine Anfrage vom 23.05.2007 mit.
Sie führten aus, dass die für den Bereich Bonn notwendigen „zusätzlichen 6 Intensivpflegebetten an der Universitätsklinik Bonn voraussichtlich im Laufe des Jahres 2007 in Betrieb genommen“ werden würden. Wenn nun die Poliklinik schließen sollte, würde keine Aufstockung, sondern eine Reduzierung der Bettenzahl im Intensivbereich die Folge sein.
Aufgrund dieser Entwicklungen fordere ich die Landesregierung auf.
Erstens mit dazu beizutragen, dass die letzte Poliklinik in Deutschland nicht geschlossen wird.
Zweitens umgehend dafür zu sorgen, dass Bonn eine ausreichende Anzahl von Intensivbetten behält und einen weiteren Ausbau finanziell zu unterstützen.
Ihrer Antwort sehe ich mit großem Interesse entgegen.
Mit freundlichen Grüßen
Renate Hendricks, MdL