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Die Kopfnoten der Landesregierung sind pädagogischer Unsinn - Schüler und Eltern sind zu informieren!

Schule und Bildung

Ab dem kommenden Schuljahr werden in allen Klassen ab der zweiten Grundschulklasse wieder Kopfnoten an die Schüler und Schülerinnen verteilt.

Fachleute haben vor der Einführung der Kopfnoten gewarnt. Die Landesregierung erhofft sich damit, die Schüler und Schülerinnen besser über Noten disziplinieren zu können. „Eine Annahme, die aus der pädagogischen Mottenkiste stammt und mit nichts wirklich begründet werden kann“, so Renate Hendricks.

Bewertet werden müssen das Arbeits- und Sozialverhalten der Schüler. Die Zuverlässigkeit, Sorgfalt, Leistungs- und Lernbereitschaft Teamfähigkeit.

Die Verwendung von Kopfnoten ist sehr umstritten. Bei den Anhörungen im Landtag hat sich die überwiegende Mehrheit der Fachleute gegen die Einführung der Kopfnoten ausgesprochen. Sie befürchteten eine unnötige Stigmatisierung von Schüler und Schülerinnen, ein weiteres Ansteigen der in Deutschland ohnehin schon starken sozialen Selektion und eine Intransparenz der Notengebung.

Die Schulen in Bonn haben sich auf sehr unterschiedliche Weise auf den neuen Notenmarathon vorbereitet. Viele Lehrer und Lehrerinnen befürchten zudem, dass diese Noten zukünftig nicht Verwaltungsgerichtsfest sein werden. „Schüler und Schülerinnen werden sich ebenso wie Eltern über ungerechte Noten vermehrt beschwerden“, glaubt Hendricks.

Einige Schulen im Land weigern sich, den Wahnsinn von 36 möglichen Noten für Sekundärtugenden mitzumachen. Sie gehen ihre eigenen Weg und haben damit bisher guten Erfolg gehabt. Hendricks würde sich wünschen, dass Schulen in pädagogischen Fragen Eigenverantwortlich arbeiten könnten. Das Land glaube allen Ernstes, so Hendricks, die pädagogischen Gestaltungsmöglichkeiten der Schule auf dies Art und Weise zu verbessern.

Renate Hendricks mahnt an, dass bitte alle Schüler und Schülerinnen und Eltern ausführlich von den Schulen über die neuen Noten informiert werden müssen. Denn sonst komme das böse Erwachen am Ende der Schulzeit, so Hendricks weiter. Viele zukünftigen Arbeitgeber lassen sich in der Zwischenzeit bereits die Zeugnisse aus der achten und neunten Klasse vorlegen, um sich ein Bild über die soziale Entwicklung des Jugendlichen machen zu können. „Arbeitgeber wollen sich eben ein besseres Bild von ihren Bewerbern machen“, so Renate Hendricks. Nur dazu sind Zeugnisse nicht vornehmlich gedacht.