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Gemeinsam leben, gemeinsam lernen

Schule und Bildung

Veranstaltung zum Thema "Wie kann Inklusion gelingen?"
BonnerBildungs-Impulse und Axenfeld Stiftung veranstalten Diskussionsabend

Gemeinsam leben, gemeinsam lernen – immer häufiger ist in der heutigen Zeit von Inklusion die Rede. Untermauert wird dies durch die UN-Konvention über die Rechte von Menschen mit Behinderung: Kinder, Jugendliche, Männer und Frauen mit Handicap sollen nicht länger nur in die Gesellschaft integriert werden, sie sollen ein Teil unserer Gesellschaft sein. Sie sollen mit dazu gehören. Eine wichtige Grundlage zur Erreichung dieses Ziels bildet der gemeinsame Kindergarten- und Schulbesuch.

Unter dem Titel "Wie kann Inklusion gelingen?" widmeten sich die BonnerBildungsImpulse und die Axenfeld Stiftung nun diesem Thema. Viele interessierte Eltern, Lehrer und Erzieher kamen in das Heinz-Dörks-Haus, um mitzureden und sich zu informieren.

Dass Inklusion funktionieren kann, zeigte Wilfried Steinert, der Schulleiter der Waldhofschule in Brandenburg. In der so genannten Europa-Modell-Inklusionsschule werden seit 2003 Kinder aller Bildungsgänge gemeinsam unterrichtet. Dazu gehören genauso hochbegabte und verhaltensauffällige Kinder, wie Schülerinnen und Schüler mit geistigen oder körperlichen Beeinträchtigungen. Dabei ist das Bildungsangebot speziell auf die jeweiligen Bedürfnisse und Bedarfe der Kinder zugeschnitten. Das Ziel ist es, allen Schülern ein individuelles Lernen zu ermöglichen.

Deutlich wurde, dass inklusive Beschulung nur erfolgreich sein kann, wenn Kinder die Lust am Lernen und die damit verbundene Neugier nicht verlieren und wenn das Know-how der Förderschule allen Kindern einer Bildungseinrichtung zugute kommt. Dann aber gewinnen alle Kinder. Dies kann man am Beispiel der Waldhofschule nicht zuletzt an den weit überdurchschnittlichen Lernergebnissen beweisen.

"Motivation, Freude, Erfolge und Verantwortung sind das Erfolgsrezept einer erfolgreichen Schule", so die Landtagsabgeordnete Renate Hendricks, MDL, von den BonnerBildungsImpulsen. So koste eine inklusive Schule nicht mehr, böte aber die Mög-lichkeit, wenn es entsprechende Freiheiten gibt, Budgets gezielt einzusetzen. Auch die Partizipation von Lehrenden und Eltern spiele eine große Rolle. Ebenso, wie die Einbeziehung des Kindes. "Nicht über ein Kind muss man sprechen, sondern mit dem Kind" lautet darum ein Grundsatz in der inklusiven Beschulung.

Beeindruckt von der Waldhofschule und ihrem Konzept zeigte sich auch Klaus Graf von der Axenfeld Stiftung: "Über Inklusion wird viel geschrieben, aber in der Waldhofschule wird sie gelebt. Mit allem, was dazu gehört."

Die BonnerBildungsImpulse richten sich an alle interessierten Bürger und Bürgerin-nen, Eltern, Erzieher und Erzieherinnen, Lehrer und Lehrerinnen, Politiker und Politikerinnen und alle, die Bildung für wichtig erachten, geben Anstoß zu Diskussionen über Bildungsthemen und knüpfen Netze zwischen Menschen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen. Die BonnerBildungsImpulse setzen sich zur Aufgabe, Wissen zu bündeln und Handlungsoptionen für die Politik aufzuzeigen.

Im Verbund der Axenfeld Stiftungen arbeiten rechtlich selbstständige Gesellschaften im sozialen Bereich. So etwa die Evangelische Jugendhilfe Godesheim, die INTRA gGmbH, Gemeinnützige Bonner Gesellschaft zur Förderung der gesellschaftlichen Integration und Rehabilitation behinderter Menschen mbH, die Menschen mit Behin-derung etwa in den Bereichen Wohnen und Beruf unterstützt und berät, die gemeinnützige Gustav-Heinemann-Haus gGmbH, das Kinderheim an der Alten Eiche, eine heilpädagogische Einrichtung für mehrfachbehinderte Kinder und Jugendliche und das Haus am Stadtwald, ein Versorgungszentrum für schwerstpflegebedürftige jüngere Erwachsene. Zu dem Verbund gehören zudem Kindergärten, Wohn- und Ar-beitsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung, Projekte des zweiten Arbeitsmarktes, Angebote der Kinder- und Jugendhilfe, medizinische Versorgungszentren sowie Alten- und Pflegeeinrichtungen.