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Karl Schultheis, Ute Schäfer: Gesetz zur Lehrerausbildung muss vertagt werden

Schule und Bildung

Der hochschulpolitische Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, Karl Schultheis, und die schulpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, haben heute vor einem Schnellschuss bei der Reform der Lehrerausbildung gewarnt. "Bei der Reformierung der Lehrerausbildung dürfen wir nichts überstürzen. Die Hochschulen wollen die Lehrerausbildung verbessern, aber sie brauchen dafür mehr Zeit und mehr Geld. Der Gesetzentwurf der Landesregierung bietet aber weder das eine noch das andere", kritisierte Schultheis anlässlich einer Anhörung zur Lehrerausbildung im Düsseldorfer Landtag. Unklar bleibe vor allem, wie die zukünftigen Zentren für Lehrerausbildung konkret ausgestaltet werden sollen. "Im Interesse der jungen Menschen sollten wir uns im Landtag die Zeit nehmen, unsere Arbeit ordentlich zu machen", sagte Schultheis. Außerdem sei die bisherige Planung des Praxissemester zu bürokratisch. "Wir brauchen keine neue Landeskinderverschickungsbehörde", so der SPD-Hochschulexperte.

Die gleichlange Studiendauer für alle Lehrämter allerdings werde von der SPD begrüßt. "Keine Zukunft" sieht jedoch die schulpolitische Sprecherin, Ute Schäfer, in der schulformbezogenen Ausbildung: "Die Orientierung der Lehrerausbildung an dem alten gegliederten Schulsystem ist falsch. Zudem wird die Landesregierung über ihre eigenen Pläne stolpern. Wer wird denn freiwillig Grundschul- oder Hauptschullehrer werden wollen, wenn er bei gleicher Studiendauer und besserer Bezahlung Gymnasiallehrer werden kann." Prominente Unterstützung erhielt Schäfer in der Anhörung durch Professor Jürgen Baumert. Der Experte, der mit seinen Empfehlungen die Grundlage für den Gesetzentwurf geliefert hat, sprach sich klar gegen eine Verkürzung der Referendarzeit auf 12 Monate aus. "Vorstellbar ist eine Reduzierung auf 18 Monate. Alles darunter gefährdet den praktischen Teil der praktischen Lehrerausbildung massiv", urteilte Schäfer.