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Ute Schäfer: Experiment stoppen - Kopfnoten sofort abschaffen

Schule und Bildung

"Die schwarz-gelbe Koalition muss endlich Schluss machen mit dem Kopfnoten-Experiment. Wenn dieser Feldversuch nicht sofort gestoppt wird, werden im Sommer sechs Kopfnoten auch auf allen Abschlusszeugnissen stehen und damit die Schülerinnen und Schüler dieses Jahrgangs ein Leben lang begleiten", erklärte Ute Schäfer, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, zu den heutigen Medienberichten über den Meinungswandel in der nordrhein-westfälischen CDU-Fraktion zur Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens der Schülerinnen und Schüler. Es mache daher keinen Sinn, trotz der deutlichen Kritik der Lehrerinnen und Lehrer, der Schulträger sowie vieler Wissenschaftler, die Kopfnoten erst im Herbst abzuschaffen. Schäfer: "Das geht auch zu Lasten der Lehrerinnen und Lehrer, da nach Berechnungen der GEW landesweit rund zwei Millionen Arbeitsstunden dafür benötigt werden. Zudem fallen rund eine Million Stunden Unterricht aus." Absoluter Unsinn seien die Pläne von CDU-Schulministerin Sommer, sogar noch zwei bis drei Jahre mit den Änderungen abzuwarten. "Die schwarz-gelbe Landesregierung ist uneinsichtig und will diesen Kopfnotenwahnsinn nicht stoppen. Sie ist nicht in der Lage Fehler einzugestehen und jetzt eine klare Entscheidung zu treffen. Der Regierungsmurks geht weiter", stellte Schäfer fest.

Die SPD-Bildungsexpertin erneuerte ihre Kritik, dass CDU und FDP die wichtige und richtige Bewertung des Arbeits- und Sozialverhaltens nach wie vor in Form von Noten vergeben wollen. "Kopfnoten haben keine differenzierte Aussagekraft. Arbeits- und Sozialverhalten wie Zuverlässigkeit, Selbstständigkeit, Verantwortungsbereitschaft, Team- oder Konfliktfähigkeit lassen sich nicht in Noten fassen. Dafür bedarf es vielmehr einer differenzierten Beurteilung in Berichtsform, die im rot-grünen Schulgesetz bereits verankert war", sagte Schäfer abschließend.