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Ute Schäfer: Sommers Hauptschulmärchen glaubt niemand mehr

Schule und Bildung

"Während auch heute in den Medien über das massive Hauptschulsterben in Nordrhein-Westfalen berichtet wird, präsentiert CDU-Ministerin Sommer ein weiteres Kapitel ihres Märchens von der heilen Hauptschulwelt", erklärte Ute Schäfer, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, zur Pressekonferenz der NRW-Schulministerin heute in Düsseldorf. "Die Realität sieht anders aus. Die Hauptschule ist nicht nur von zurückgehenden Schülerzahlen betroffen. Sie leidet auch unter einer erschreckend niedrigen Akzeptanz. Trotz guter Arbeit der Kollegien und erheblicher zusätzlicher Ressourcen ist die Hauptschule durch ihre Stellung im Schulsystem kaum in der Lage, den Schülerinnen und Schülern Anreize und berufliche Perspektiven zu bieten."

Diese Wahrheit könne Ministerin Sommer auch nicht mehr mit geschönten Schülerzahlen verschleiern, betonte die SPD-Schulexpertin. Sommer habe noch am 7. Dezember 2007 verkündet, dass sich die Hauptschule stabilisiere, da rund 1.000 Schülerinnen und Schüler mehr als im Vorjahr von der Grundschule zur Hauptschule gewechselt seien. Schäfer: "Allerdings hat sie die Tatsache verheimlicht, dass die Übergangsquote gleich geblieben ist und die Zahlen aufgrund des starken Jahrgangs insgesamt gestiegen sind. Darüber hinaus wurden durch den Prognoseunterricht rund 1.400 Kinder gegen den Wunsch der Eltern einer Hauptschule zugewiesen. Vor einer zunehmenden Akzeptanz durch die Eltern kann hier wohl keine Rede sein. Im Gegenteil: Der Prognoseunterricht sorgt für den Hauptschulzuwachs."

Schäfer erinnerte daran, dass keine andere Schulform insgesamt so hohe Schülerverluste in Kauf nehmen müsse wie die Hauptschule. Das Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik NRW habe am 7. Januar 2008 veröffentlicht, dass die Schülerzahlen an den nordrhein-westfälischen Hauptschulen um 6,6 Prozent am stärksten zurückgegangen seien.