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Wer gute Erzieherinnen will, darf nicht an den Berufskollegs sparen

Schule und Bildung

„An den Berufskollegs zu sparen, heißt, am falschen Ende zu sparen“, kommentiert die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks die Diskussion um die Sparpläne bei den Berufskollegs.

Die Stadtverwaltung hatte zu Beginn des Jahres eine Liste mit einem Einsparpotenzial in Höhe von 60 Millionen Euro an Bonner Schulen vorgelegt. Darunter fällt allein die Hälfte, 30 Millionen Euro auf gestrichene Sanierungs- und Erweiterungsmaßnahmen an den vier Bonner Berufskollegs.

„Genau die 30 Millionen Euro, die nun zur Disposition stehen, sind die 30 Millionen Euro, die investiert werden müssen, wenn man zukunftsfähige Berufskollegs haben will. Sie sind zentrale Orte der Bildung und der Ausbildung. Dies wird leider oft verkannt“, so Hendricks.

Gerade für Bonn seien die Berufskollegs wichtig. Im Jahr 2013 würden vor Ort bis zu 800 Erzieherinnen fehlen, so dass ein Mehrbedarf an gut ausgebildeten Personen in diesem Beruf bestehe. In Bonn sei das Robert-Wetzlar-Berufskolleg das einzige Kolleg, das diese Ausbildung anbiete.

„Jetzt an dieser Stelle dringend notwendige Sanierungs- und Investitionsmaßnahmen zurückzuhalten, bedeutet in doppelter Hinsicht an der Zukunft zu sparen: Baulich, in dem moderne Standards nicht eingehalten werden und gesellschaftlich, weil die zentrale Frage der Betreuung von Kindern nicht beantwortet werden kann, wenn Erzieherinnen fehlen“, führt die Abgeordnete aus.

Aber auch die anderen Berufskollegs seien wichtige Orte der Berufsausbildung, die für nicht wenige Jugendliche mit schwierigen Bildungskarrieren eine letzte Chance auf eine qualifizierende Berufsausbildung seien.

Die Bonner Berufskollegs werden von jährlich 12.500 Schülerinnen und Schülern besucht, im Vergleich dazu werden an weiterführenden Schulen 6.500 in der Oberstufe beschult. „Wenn dann durch die doppelten Abiturjahrgänge zusätzliche SchülerInnen in die Berufskollegs strömen, müssen bauliche Lösungen gefunden werden. Angesichts der bereits auf den Schulgeländen stehenden Containerklassen können hier auch keine zusätzlichen Provisorien mehr geschaffen werden“, betont die schulpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, Gieslint Grenz.

„Wir sehen die Stadt in der Verantwortung und fordern den Kämmerer auf, die notwendigen Investitionen an den Berufskollegs durchzuführen. Es darf nicht sein, dass die dringend notwendige Ausweitung der Erzieherinnenausbildung und die Beschulung eines ganzen Jahrgangs an maroden und zu kleinen Schulgebäuden scheitert“, schließen Hendricks und Grenz ab.