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    03. September 2009

    Prävention gegen Aids und HIV stärken Haushaltskürzungen zurücknehmen

    „HIV ist nach wie vor unheilbar. Der medizinische Fortschritt in dem Bereich darf nicht zu einer größeren Sorglosigkeit führen“, reagiert Renate Hendricks auf die Zahlen der Aids-Hilfe NRW, wonach mit 14.000 Menschen so viele Menschen wie noch nie in Nordrhein-Westfalen mit dem HI-Virus leben. Allein im Jahr 2008 wurden 735 neue Diagnosen gemeldet, 130 Menschen in diesem Zeitraum am Ausbruch von Aids gestorben.

    Auch in Bonn geben die Zahlen keinen Anlass zur Entwarnung: Laut Robert-Koch-Institut gab es 24 HIV-Infektionen im Jahr 2008, im Gesamtzeitraum von Anfang 1999 bis Ende 2008 117.

    „Aufklärung ist nach wie vor eine wichtig. Die lokalen Aids-Hilfen leisten hier eine enorm wichtige Arbeit. Dabei muss gewährleistet sein, dass sie ihre Arbeit effektiv präventiv und gegenüber den bereits Infizierten leisten können. Ob die Kommunalisierung durch die Landesregierung die Situation der Aids-Hilfen verbessert hat, wage ich stark zu bezweifeln“, führt Hendricks aus und fährt fort: „Eine Steuerung der Aids-Hilfe ist politisch sinnvoll. Rein lokale Angebote können die vielfältigen Aufgaben alleine nicht stemmen. Sie sind jedoch als Ansprechpartner und Hilfe vor Ort unabdingbar. Ihre Arbeit hängt jedoch mehr denn je von der Leistungsfähigkeit der Kommunen ab. Es ist zu befürchten, dass in Zeiten klammer Kassen gerade bei den Kommunen, die lokalen Aids-Hilfen ohne ein landesweites Auffangnetz vor großen Problemen stehen.“

    Dass der Kommunalisierung eine Kürzung der Landesmittel von rund 4,4 Millionen Euro im Haushaltsjahr 2005 auf rund 3,5 Millionen Euro 2010 vorausgegangen sei, sei angesichts der steigenden Anzahl der Infizierten nicht verständlich, schließt Hendricks ab.