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    25. November 2008

    „Sitzenbleiben verboten“ eine Notlösung!

    „Es ist unerträglich, was den Schülern und Schülerinnen in NRW zugemutet wird“, zeigt sich Bonns Landtagsabgeordnete Renate Hendricks empört über die neuesten Entwicklungen im Schulbereich. „Laut einer Anweisung der CDU-Schulministerin Barbara Sommer an die Bezirksregierungen zur Versetzung der Schüler der neunten Klassen an den Gymnasien, sollen diese zum Schuljahresende alle in die 10. Klasse aufsteigen“, so Hendricks. Grund hierfür sei: „Die neunte Klasse, in die potentielle Sitzenbleiber zurückversetzt würden, ist die erste Klasse des Turbo-Abiturjahrgangs. Sitzenbleiben ist nicht mehr möglich, weil die anderen Schüler und Schülerinnen aufgrund des dichten Lehrpensums schon deutlich weiter fortgeschritten sind. Wiederholen in der nächsten darunter liegenden Klasse wird dadurch unmöglich“.

    Diese Ausnahmesituation würde pädagogisch Sinn machen, ist aber leider von der Ministerin nur als Notlösung gedacht. Wenn die Schüler und Schülerinnen den Stoff allerdings gar nicht packen, dann können sie im Gymnasium zwei Jahre nach unten versetzt werden oder auf die Gesamtschule wechseln. Was in Bonn wohl eher eine theoretische Möglichkeit ist, weil in Bonn keine Plätze in den Gesamtschulen zur Verfügung stehen.

    Hendricks erwartet zudem von der Landesregierung eine klare Perspektive für die Schüler und Schülerinnen, die mit Qualifikationsvermerk aus den Hauptschulen und der Realschulen in die gymnasiale Oberstufe wechseln wollen. Diese erhalten in diesen Tagen all zu oft den Hinweis, dass man aufgrund der doppelten Jahrgänge keinen Platz mehr habe. „Damit wird die angebliche Durchlässigkeit des Schulsystems endgültig ad absurdum geführt“, stellt Hendricks fest.