Suchen

 
     

    17. November 2009

    "Bildung braucht Qualität" - Renate Hendricks unterstützt Bildungsstreik

    Am heutigen Dienstag nutzen Schülerinnen und Schüler sowie Studierende in ganz Deutschland ihr Demonstrationsrecht um auf die Unterfinanzierung des deutschen Bildungssystems aufmerksam zu machen. In seiner bundesweiten Form findet der Bildungsstreik zum zweiten Mal statt. Bereits in den letzten Wochen hatte eine Protestwelle aus Österreich die studentische Protestbewegung aufgerüttelt. "Ich begrüße das Engagement der jungen Menschen, für ihre Anliegen einzutreten und diese auf dem Wege friedlicher Demonstrationen zu artikulieren. Demonstrieren und freie Meinungsäußerung sind demokratische Rechte. Einschüchterungsversuche gegen Schülerinnen, Schüler und Studierende lehne ich strickt ab", erklärt Bonns Landtagsabgeordnete Renate Hendricks.

    Am Wochenende hat die SPD auf ihrem Bundesparteitag in Dresden eine Resolution angenommen, in der sie die Anliegen der Studierenden für ein besseres und gerechteres Hochschulsystem unterstützt. "Anfangen muss man bei den Kleinsten, nämlich durch die Schaffung von ausreichend und qualitativ guten Betreuungsplätzen - vor allem im U3- Bereich, in Kitas und Kindergärten. An den Schulen und Hochschulen ist eine Ausweitung der Mitbestimmungsrechte erforderlich und die Betreuungsrelationen von Lernenden und Lehrenden an Schulen wie Hochschulen muss verbessert werden", so Hendricks weiter.

    Konkrete Verbesserungen sind notwendig. Hierzu erklärt Hendricks abschließend: "Eines der vordringlichsten Probleme in Nordrhein- Westfalen ist noch immer der Ausfall von Unterrichtsstunden - alleine in NRW jährlich 5 Millionen Stunden. Viele Klassen sind zu groß. 500.000 Schülerinnen und Schüler sitzen in Klassen mit mehr als 30 Kindern. Alles eine Folge von fehlendem Lehrpersonal. Die Landesregierung schaffte zwar neue Stellen aber nicht in dem Umfang, wie sie selbst vorgibt. Zudem bleiben viele dieser Stellen unbesetzt. Der Bildungsreport 2008/09 hat gezeigt: die Zahl der Lehrkräfte ist um 741 gestiegen. Gleichzeitig sind 71 gebundene Ganztagsschulen geschaffen worden, die die personellen Ressourcen in einem erheblichen Maße binden. Die Strukturreformen, ob nun die Schulzeitverkürzung oder die Umstellung auf BA/MA sind dilettantisch umgesetzt und führen zu einer Mehrbelastung von Schülerinnen, Schüler und Studierenden. Auch die Studienfinanzierung ist nicht zureichend gesichert. So haben gerade einmal 0,3% aller Studierenden in NRW die Möglichkeit ein Stipendium zu erhalten".