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    04. Oktober 2008

    Rückläufige Integration von Kindern mit Förderbedarf Emotionale und soziale Entwicklung

    Kinder und Jugendliche mit einem Förderbedarf im Bereich „Emotionale und soziale Entwicklung“ haben oft Schwierigkeiten, ihre Umwelt angemessen wahrzunehmen, oder werden durch familiäre oder soziale Probleme überfordert. Sie ziehen sich häufig in sich selbst zurück, reagieren aggressiv oder neigen zu Clownerien. Oftmals werden sie aufgrund ihres Verhaltens von Gleichaltrigen abgelehnt. Sie benötigen Hilfe, um ihre Umwelt anders wahrnehmen zu können, angemessene Verhaltensweisen und ein positives Selbstwertgefühl aufbauen zu können.

    In Gesprächen mit betroffenen Bürgern aus meinem Wahlkreis erfuhr ich, dass der Personalzuschlag für Schulen, die Kinder mit Förderbedarf im Bereiche „Emotionale und soziale Entwicklung“ im Gemeinsamen Unterricht unterrichten, der niedrigste Personalzuschlag ist, den Schulen die Kinder mit Förderbedarf integrativ unterrichten erhalten.

    Des Weiteren wurde an mich herangetragen, dass immer weniger Kinder mit Förderbedarf im Bereich „Emotionale und soziale Entwicklung“ in den Gemeinsamen Unterricht aufgenommen werden, da sie als „Problemkinder“ gelten und der Personalzuschlag nicht ausreicht, um für diese Kinder eine angemessene Betreuung und Förderung zu sichern.

    Die Grundschulen beklagen sich zudem, dass eine Überweisung aus der „integrativen Klasse“ in eine Förderschule aufgrund von fehlenden Schulplätzen oftmals nicht möglich ist. Deshalb würde auf die Aufnahme von Kindern mit einem Förderbedarf im Bereich „Emotionale und soziale Entwicklung“ von vornherein verzichtet.

    Vor diesem Hintergrund frage ich die Landesregierung:

    1. Aus welchen Gründen sinkt der Anteil der Kinder mit Förderbedarf „Emotionale und soziale Entwicklung“ im gemeinsamen Unterricht in den Grundschulen aus der Sicht der Landesregierung?

    2. Wie viele Kinder mit welchem Förderbedarf werden zurzeit integrativ im Gemeinsamen Unterricht an den Grundschulen unterrichtet? (Bitte nach Förderbedarf aufschlüsseln)

    3. Wie entwickelten sich die Schülerzahlen in den letzten 5 Jahren in Förderschulen mit Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung?

    4. Wie viele Schüler und Schülerinnen konnten aus den Förderschulen mit Förderschwerpunkt Emotionale und soziale Entwicklung in den letzten fünf Jahren wieder in die Grundschule und die weiterführenden Schulen integriert werden?

    5. Wie hoch müsste der Personalzuschlage für Schulen, die Kindern mit Förderbedarf im Bereich „Emotionale und soziale Entwicklung“ sein, damit die Kinder in allgemeine Schulen angemessen integriert werden können?
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    Antwort der Landesregierung auf die Kleine Anfrage: Rückläufige Integration von Kindern mit Förderbedarf Emotionale und Soziale Entwicklung