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    19. August 2008

    Das Schützenbrauchtum verdient unsere Anerkennung und Unterstützung

    Antrag der Fraktion der CDU und der Fraktion der FDP Das Schützenbrauchtum verdient unsere Anerkennung und Unterstützung I. Der Landtag stellt fest: Die nordrhein-westfälischen Schützenbruderschaften und -vereine sind ein fester Bestandteil des ehrenamtlichen bürgerschaftlichen Engagements und des Schießsports in unserem Land. Sie leisten einen wertvollen Beitrag bei der Förderung der Heimat- und Brauchtumspflege und sind in vielfältiger Weise auf karitativem und sozialem Gebiet und in der Jugendförderung aktiv. II. Der Landtag beschließt:
    • 1. Der Landtag sieht in der Arbeit der Schützenbruderschaften und –vereine einen wertvollen Beitrag zur Heimat- und Brauchtumspflege in Nordrhein-Westfalen.
    • 2. Der Landtag erkennt das ehrenamtliche Engagement der Schützenschwestern und Schützenbrüder für die Gesellschaft und ihren Einsatz für die Jugendbetreuung und Jugendförderung ausdrücklich an.
    • 3. Das Land Nordrhein-Westfalen soll die Verdienste der Schützenbruderschaften und -vereine durch die Vergabe einer Ehrenplakette zu Vereinsjubiläen in angemessener Weise würdigen und seine Wertschätzung damit zum Ausdruck bringen. Die Landesregierung wird aufgefordert, die Voraussetzungen zur Ausgestaltung einer Ehrenplakette als Anerkennung für eine langjährige Vereinstätigkeit zu schaffen.
    • 4. Das Land Nordrhein-Westfalen soll einen Preis für Schützenbruderschaften und -vereine ausloben, die sich in herausragender Weise für die Bewahrung des Brauchtums und die Pflege der Tradition eingesetzt haben oder einen vorbildlichen Beitrag auf karitativem Gebiet, in der Jugendförderung oder im Jugendschutz geleistet haben.
    Das Preisgeld ist im Rahmen des jeweiligen Plafonds gemäß mittelfristiger Finanzplanung zu finanzieren. Die vereinbarten Plafonds dürfen nicht überschritten werden. III. Hintergrund 1. Struktur Das nordrhein-westfälische Schützenwesen ist in vier großen Dachverbänden organisiert: dem Rheinischen Schützenbund, dem Westfälischen Schützenbund, dem Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften und dem Sauerländer Schützenbund. Darüber hinaus gibt es Schützenvereine, die als Heimatschutzvereine dem Westfälischen Heimatbund angehören oder die sich keinem Dachverband angeschlossen haben. Im 1861 gegründeten Westfälischen Schützenbund, der aus 7 Bezirks- und 34 Kreisverbänden besteht, sind ca. 88.909 Mitglieder in 1039 Vereinen organisiert. Der 1873 gegründete Rheinische Schützenbund gliedert sich in die Gebiete Nord, Mitte und Süd, wobei nur die beiden ersteren in Nordrhein-Westfalen liegen und Gebiet Süd zu Rheinland-Pfalz gehört. Die Gebiete Nord und Mitte bestehen aus insgesamt 10 Bezirks- und 37 Kreisverbände mit 722 Vereine und über 54.800 Mitgliedern. Beide Landesverbände sind dem Deutschen Schützenbund angeschlossen. Während sich ein Teil der Vereine dem Schützenbrauchtum und dem sportlichen Schießen widmen, sind andere Vereine als reine Schießsportvereine ausgerichtet. Der Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften ist der katholische Dachverband von Schützenbruderschaften, Gilden, Gesellschaften und Vereinen. Rund 1.300 Bruderschaften sind in insgesamt 108 Bezirksverbänden mit ca. 130.000 Mitgliedern organisiert, die den Diözesanverbänden Aachen, Essen, Köln, Münster, Paderborn und Trier angehören. Der Diözesanverband Münster ist aufgrund seiner Flächengröße zusätzlich in die Landesbezirksverbände Münster, Niederrhein und Oldenburger Münsterland/ Hümmling unterteilt. Im Sauerländer Schützenbund, der 1929 gegründet wurde, sind 345 Schützenbruderschaften, Schützengemeinschaften, Schützengesellschaften und Schützenvereine mit über 140.000 Mitgliedern im Kurkölnischen Sauerland zusammengeschlossen. Der Schützenbund gliedert sich in die Kreisschützenbünde Arnsberg, Brilon, Olpe, Meschede, Lippstadt, Iserlohn und Soest. 2. Historie und Aufgaben Das Schützenbrauchtum hat sich über viele Jahrhunderte kontinuierlich entwickelt. Der ursprüngliche Zweck - die militärische Verteidigungsfunktion - wurde im Laufe der Zeit um religiöse, karitative, kulturelle und soziale Aspekte erweitert. Dabei sind die Schützenbruderschaften und -vereine ihren zentralen Zielen, nämlich der Gemeinschaft zu dienen, Traditionen zu pflegen und Geselligkeit zu ermöglichen, immer treu geblieben. In der heutigen Zeit stehen die Bewahrung und Pflege der Tradition und des Brauchtums und der Schießsport im Mittelpunkt der Aktivitäten. Durch die Weitergabe traditioneller Werte an junge Menschen und deren Heranführung an den Schießsport leisten die Vereine auch eine wichtige Arbeit im Bereich der Jugendbetreuung und Jugendförderung. Das regionale Brauchtum wird neben den Heimatvereinen besonders in den Schützenbruderschaften und -vereinen hochgehalten und in vielfältiger Form gepflegt. Dies äußert sich in Festen zu bestimmten Anlässen (Schützen-, Krönungs- und Titularfeste), in der Ausübung traditioneller Disziplinen wie dem Königsschießen, in den Uniformen, Wappen, Fahnen und der Musik. Veranstaltungen wie die Volks- und Schützenfeste mit ihren Umzügen und Aufmärschen tragen besonders zu einer großen öffentlichen Wirksamkeit des Schützenwesens bei. Das Schützenwesen ist ein exemplarisches Beispiel für bürgerschaftliches Engagement in unserer Gesellschaft. Von der ehrenamtlichen Tätigkeit der Mitglieder profitieren nicht nur die Schützenvereine, sondern die Gesellschaft insgesamt. Ehrenamtlichkeit ist ein wichtiger Faktor für den Zusammenhalt unseres Gemeinwesens. Zu den wichtigsten Formen der Förderung bürgerschaftlichen Engagements gehört die Anerkennung des Geleisteten. In der öffentlichen Anerkennung kommt zum Ausdruck, welcher Wert dem Engagement und den Engagierten zugemessen wird. Eine solche Anerkennung liegt auch in der Auszeichnung durch einen Preis. Fraktion der CDU Helmut Stahl Peter Biesenbach Dr. Jens Petersen und Fraktion Fraktion der FDP Dr. Gerhard Papke Ralf Witzel Christian Lindner Christof Rasche Horst Engel und Fraktion