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Bahnhof Bad Godesberg wird Ende 2016 fertiggestellt

Verkehr

Barrierefrei, aber weiter ohne Toilette

In der vergangenen Woche besichtigte die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks, zusammen mit Vertretern der Deutschen Bahn und der Stadt Bonn, die Renovierungsarbeiten am Bad Godesberger Bahnhof. Hendricks: „Die Deutsche Bahn hat mir die Zusage gegeben, dass sie den selbst gesetzten Zeitplan einhält. Bis zum Ende des Jahres 2016 werden die Arbeiten abgeschlossen sein.“

Die momentane Situation beim Zu- und Abgang zum Bahnhof sei für die Bürgerinnen und Bürger eine große Belastung, allerdings werde sich der Umbau am Ende für Bad Godesberg lohnen: „Die Bahn investiert insgesamt 8 Millionen Euro, damit die Bahnhofsanlagen renoviert  und barrierefrei gestaltet werden. Der Bahnhof wird dadurch endlich wieder eine angemessene Visitenkarte für den Stadtbezirk Bad Godesberg. Das war lange überfällig!“

Gleichwohl bleibe die Toilettensituation am Bahnhof Bad Godesberg weiterhin ein Problem, da die Planungen immer noch keine öffentlich zugänglichen Sanitäranlagen vorsehen. Für Hendricks ein Grundsatzproblem: „Das Verhalten vieler Menschen hat sich in den letzten Jahren gewandelt. Das Frühstück wird vom Küchentisch auf den Weg zur Arbeit verlegt.“ Die Bahn stelle sich nur teilweise auf diese Veränderungen ein: „Fast jeder Bahnhof bietet heute ein Angebot an Essen und Trinken, um den Gewohnheiten der Menschen gerecht zu werden. Doch die allermeisten haben keine Toilette, das ist weltfremd!“

Grund für den Mangel an Toiletten sind einerseits konzerninterne Richtlinien der Bahn, nach denen nur Haltepunkte mit einer größeren Zahl an Fahrgästen für solche Anlagen qualifiziert sind. Andererseits ist auch das Gesetz wirklichkeitsfern. So gilt etwa für Stehcafés im Vergleich zu vergleichbaren Cafés oder Bistros keine Pflicht eine Toiletten anzubieten. „Ich habe mich mit dieser Thematik bereits an die Bundesregierung gewandt, hier muss eine Korrektur vorgenommen werden. Wer Speisen und Getränke anbietet, der muss auch eine Toilette zur Verfügung stellen. Zum Verbraucherschutz gehört auch der Schutz vor wirklich unangenehm peinlichen  Situationen! Da die Bahn ein Dienstleistungsunternehmen sein  möchte, bin ich der Meinung, dass sie das Thema neu betrachten muss.“