Das Wegweiser-Projekt des Landes
Die Präsenz des islamistischen Salafismus wie auch die Strategie seiner Wortführer, zeigt sich in den letzten Tagen wieder – gerade auch in Bonn. Vermeintlich harmlose „Grillfeste“ sollen niederschwellig Zielgruppen, insbesondere Jugendliche und junge Männer, ansprechen und für die Ziele des Salafismus gewinnen. Die Gefahr, die von dieser extremistischen Strömung ausgeht, zeigt sich von versuchten Attentaten in Deutschland über die Ausreise nach Syrien, um dort auf Seiten radikaler Gruppierungen am syrischen Bürgerkrieg teilzunehmen, bis hin zu deren Heimkehr nach Deutschland. Die Bonner Landtagsabgeordnete Renate Hendricks setzt sich schon seit Jahren für einen engagierten und offenen Umgang mit der Gefahr des gewaltbereiten Salafismus ein und verweist in diesem Zusammenhang auf das nun auch in Bonn angelaufene „Wegweiser“-Projekt der Landesregierung:
„Das Wegweiser-Projekt setzt da an, wo es am wichtigsten ist: Bei der Prävention. Wir dürfen erst gar nicht zulassen, dass junge Menschen in die Fänge gewaltbereiter Fanatiker gelangen. Stattdessen müssen wir allen jungen Menschen eine Perspektive in unserer Gesellschaft aufzeigen. Dies gelingt nur in einem breiten Ansatz, der die wichtigen Akteure und Stellen in unserer Stadt miteinander verbindet“, führt Hendricks aus. Konkret seien insbesondere die Schulen wichtige Ansprechpartner. Hier fallen die Schülerinnen und Schüler am schnellsten auf, etwa durch ein auffälliges und fanatisches Verhalten.
„Schulen und präventive Programme wie das Wegweiser-Projekt müssen deswegen miteinander vernetzt arbeiten. Die Ansprechpartner dieses Projekts wurden den Schulen jetzt benannt. In Bad Godesberg habe ich zusätzlich alle Schulleiterinnen und Schulleiter eingeladen, gemeinsam und mit städtischen Gremien sowie der Polizei, dem Verfassungsschutz und Experten das Problem vor Ort zu diskutieren und Lösungen zu erarbeiten. Diesen Weg werde ich weiter gehen und bin zuversichtlich, dass wir Erfolge erzielen, wenn wir alle gemeinsam an einem Strang ziehen. Dazu ist es wichtig, dass der Austausch von Wissen aktiv praktiziert wird und Hilfe in konkreten Fällen zur Verfügung steht. Wir müssen verhindern, dass einige wenige eine ganze Religion für ihre radikalen Ideologien missbrauchen und junge Menschen verführen. Hierfür setze ich mich weiter aktiv ein“, schließt Hendricks ab.