Suchen

 

Gerda Kieninger: Gesundheitsprävention spricht Frauen nicht an

Gesundheit

Als "unzureichend und mangelhaft" kritisierte heute in Düsseldorf die frauenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Gerda Kieninger, das Präventionskonzept Nordhrein-Westfalen für den Gesundheitsbereich. "Alle Experten waren sich bei der Anhörung im Frauenausschuss einig. Das Konzept spricht in weiten Teilen Frauen nicht an. Es wird den Erwartungen an eine moderne, geschlechtergerechte Gesundheitsprävention nicht gerecht", resümierte Kieninger. Sie forderte eine gründliche Überarbeitung des Papiers.

Das Präventionskonzept Nordrhein-Westfalen, das unter Beteiligung der Landesregierung von der Landesgesundheitskonferenz erstellt wurde, umfasst Maßnahmen zum "Leben ohne Qualm", zum "Übergewicht von Kindern", zur "Gesundheit von Mutter und Kind" sowie zur "Prävention von Sturz und sturzbedingter Verletzung bei Senioren". "Auf der einen Seite bedient die Landesregierung mit ihrem Konzept überholte Rollenmuster und -klischees, die einer modernen Gesellschaft nicht mehr gerecht werden. Auf der anderen Seite sind Frauen und Mädchen sowohl in der Ansprache als auch in der Thematik in bestimmten Krankheitsbildern gar nicht aufgegriffen", sagte Kieninger. "Wer mit einem Programm nur die eine Hälfte der Bevölkerung anspricht, darf sich nicht darüber wundern, dass die andere Hälfte nicht darauf reagiert."

Nordrhein-Westfalen bleibe mit dem Präventionskonzept weit hinter seinen Möglichkeiten zurück. Die Erkenntnisse der Enquete-Kommission "Zukunft einer frauengerechten Gesundheitsversorgung" seien weitgehend unbeachtet geblieben. "Es war ein großer Fehler der amtierenden Landesregierung, sich im Jahre 2006 aus der Finanzierung der "Koordinierungsstelle Frauen und Gesundheit NRW" zurückzuziehen und damit die Einrichtung in die Auflösung zu zwingen", sagte Kieninger. "Unter maßgeblicher Beteiligung der Koordinierungsstelle hätte das Präventionskonzept und dessen Umsetzung mit Sicherheit ganz anders ausgesehen. Jetzt muss mit erheblichem Aufwand an laufenden Projekten nachgearbeitet werden. Hier hat die Landesregierung mal wieder am völlig falschen Ende gespart."