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Jugendliche beschließen im Landtag: Bewertung von Lehrern und Lehrerinnen ist sinnvoll

Landespolitik

Vor wenigen Tagen ist das zweite Jugendparlament im Landtag von Nordrhein-Westfalen zu Ende gegangen. Die Jugendlichen haben eine erstaunlich hohe Debattenkultur an den Tag gelegt. Nach intensiven Diskussionen sprachen sie sich für eine Bewertung von Lehrern und Lehrerinnen in den Schulen aus. Mit den Stimmen von CDU, SPD und FDP und gegen die Stimmen der Grünen verabschiedeten sie im Düsseldorfer Landesparlament einen Antrag, die Unterrichtsqualität durch ein unabhängiges Fachgremium überprüfen zu lassen. Zudem wollen sie ein Anreizsystem für Lehrer schaffen. Die Jugendlichen sprachen sich für den Erhalt der Internetseite "spickmich.de" und für eine freie Meinungsäußerung im Internet aus.

Von der Bonner Landtagsabgeordneten Renate Hendricks wurden mit Max Jagusch und Jannis Koltermann dieses Mal zwei Jugendliche aus Bonn entsendet. Lukas Schmitz, der im letzten Jahr für Renate Hendricks teilgenommen hatte, wirkte im Vorbereitungskomitee mit. Dieser beschreibt seine Erfahrungen so: Die Teilnahme am ersten Jugendparlament Nordrhein-Westfalens sei für ihn eine großartige Erfahrung gewesen. Er möchte auf jeden Fall beruflich demnächst etwas mit Politik machen.

"Die Resonanz der Jugendlichen ist überaus positiv. Das Verständnis für Politik und für unsere Demokratie wird gestärkt", stellt Renate Hendricks fest. Bei einem gemeinsamen Mittagessen mit den Jugendlichen, berichteten diese von ihrer "Parlamentarier-Erfahrung". Der Zugang zu Informationen sollte nach ihrer Meinung verbessert werden. Die Stimmung sei gut und auch die interfraktionellen Gespräche funktionierten oftmals besser als im realen politischen Alltagsleben. Der Landtag war fest in der Hand der jungen Abgeordneten, die sich, wie selbstverständlich, im Hause bewegten und Funktionen übernahmen, als Präsident, Sprecher, Ausschussvorsitzende oder Fraktionsvorsitzende.

Fraktionsübergreifend stimmten die Jugendlichen für einen Maßnahmenkatalog gegen Gewalt, Drogen, Cybermobbing und Killerspiele. Sie wollen mehr Prävention und einen bewussteren Umgang mit Medien in den Schulen. Heftig und kontrovers ging es zur Sache, als in zwei Aktuellen Stunden über Bildungschancen und Studienbeiträge debattiert wurde.