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Ute Schäfer: Aktuelle Zahlen bringen Hauptschulmärchen von Rüttgers und Sommer ans Tageslicht

Schule und Bildung

Als "Hauptschulmärchen" hat die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, die Durchhalteparolen von Ministerpräsident Rüttgers und Schulministerin Sommer kritisiert, die Hauptschule in NRW stabilisiere sich. "Vor dem Hintergrund der aktuellen Schülerzahlen vom Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik ist genau das Gegenteil der Fall. Die Schülerzahlen sind an den Hauptschulen im Vergleich zum vorigen Schuljahr landesweit um 6,6 Prozent zurückgegangen. Keine andere Schulform hat einen so drastischen Schülerrückgang zu verkraften wie die Hauptschule. Vor diesem Hintergrund ist die Realitätsverweigerung des Ministerpräsidenten bedenklich, wenn er in seiner Pressekonferenz zum Jahresauftakt immer noch von einer weiteren Stärkung der Hauptschulen redet. Statt Stärkung erleben wir seit Jahren das Ausbluten des Auslaufmodells Hauptschule", sagte Schäfer heute in Düsseldorf.

In etlichen nordrhein-westfälischen Städten fiele der Schülerrückgang an den Hauptschulen sogar noch katastrophaler aus: Mülheim a. d. R. mit elf Prozent, Oberhausen mit 10,2 Prozent, Recklinghausen mit 12,5 Prozent, Bergisch Gladbach mit 11,7 Prozent und Bielefeld - Heimatort der Schulministerin - mit 9,2 Prozent Schülerrückgang an den Hauptschulen seien nur einige von vielen Beispielstädten in der Auswertung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik (www.lds.nrw.de). Auch dem Ministerpräsidenten müsse die Problematik aus nächster Anschauung bekannt sein, so Schäfer, denn in seiner Heimatstadt Pulheim sei die Zahl der Hauptschülerinnen und Hauptschüler ebenfalls um 12,2 Prozent zurückgegangen.

"Diese Zahlen stehen auch in eklatantem Widerspruch zu den Äußerungen der Ministerin", sagte Schäfer. Schulministerin Sommer habe noch am 7. Dezember 2007 wortwörtlich in einer Pressemitteilung erklärt: 'Eine Trendwende zeichnet sich ab. Die Hauptschulen stabilisieren sich, nachdem die Akzeptanz der Eltern jahrzehntelang stetig gesunken war.' Das sei nichts anderes als Sommers Märchenstunde, so Schäfer. "Wir fordern die Landesregierung auf, die Öffentlichkeit nicht länger zu verdummen und nach neuen Wegen statt neuen Ausreden zu suchen. Wer gleiche Bildungschancen für alle Kinder will, der muss die Gemeinschaftsschule einführen. Das wissen auch die Eltern."