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Ute Schäfer: Auflösung der Grundschulbezirke führt zu Schulen für Arme und Schulen für Reiche

Schule und Bildung

"Die ersten Auswertungen der Anmeldungen an den Grundschulen in den nordrhein-westfälischen Kommunen, die ihre Grundschulbezirke bereits abgeschafft haben, bestätigen unsere Befürchtungen. Zukünftig wird es Grundschulen für Arme und Grundschulen für Reiche geben", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, heute in Düsseldorf. Das neue Schulgesetz führe insbesondere zu einer Ghettoisierung von Schülern mit Migrationshintergrund. "Die Auflösung der Grundschulbezirke hat in den betroffenen Kommunen dazu geführt, dass die Anmeldungen an Grundschulen mit einem hohen Anteil an Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund extrem zurückgegangen sind. Die Anmeldungen an Schulen mit einem geringeren Anteil an Migrantenkindern in städtischen Randgebieten hingegen haben trotz eines längeren Schulwegs für die zukünftigen Erstklässler zugenommen", sagte Schäfer. In Düsseldorf beispielsweise habe sich dadurch der Anteil von Migrantenkindern an mehreren Grundschulen deutlich weiter erhöht.

Die Daten belegten, dass die Kritik der Experten und der kommunalen Spitzenverbände berechtigt sei, ergänzte die SPD-Bildungsexpertin. "Die Kommunen verlieren mit der Auflösung der Schulbezirke ein zentrales und notwendiges Steuerungsinstrument der kommunalen Schulentwicklungsplanung. In den Kommunen, die bereits die Schulbezirksgrenzen aufgehoben haben, gibt es ab dem kommenden Schuljahr Grundschulen mit 33 Kindern pro Eingangsklasse und Grundschulen mit 18 Kindern pro Eingangsklasse." In Düsseldorf beklage man jetzt schon, dass zwölf Grundschulen nur noch einzügige Eingangsjahrgänge einrichteten, obwohl für sie eine Zweizügigkeit festgelegt worden sei. Schäfer forderte die Landesregierung auf, die Erkenntnisse aus den ersten 15 Kommunen ohne Schulbezirksgrenzen aufzugreifen und noch rechtzeitig die Notbremse zu ziehen: "Die Auflösung der Grundschulbezirke muss wieder rückgängig gemacht werden, damit die Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen Schulentwicklung verlässlich planen können."