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Ute Schäfer: Will Rüttgers kleine Klassen auf dem Land und große Klassen in der Stadt?

Schule und Bildung

„Riesige Klassen in den Städten und Mini-Klassen auf dem Land“ befürchtet die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, wenn Ministerpräsident Rüttgers das umsetzt, was er in einem Sommerinterview angekündigt hat. In einem Gespräch mit dem WDR hatte Rüttgers vor dem Hintergrund der Debatte um sinkende Schülerzahlen an den nordrhein-westfälischen Hauptschulen auf die Frage, wie er in Zukunft die Schulformen „auf dem Land füllen“ wolle, geantwortet: „Ganz einfach, indem wir die Klassen kleiner machen und indem wir auch davon ausgehen, dass nicht jede Klasse, jede Schule so viele Schüler haben muss, wie das heute vorgesehen ist. (...) Das wird bedeuten, dass wir dann natürlich mehr Lehrer in Relation zu den Schülern haben müssen. Aber das ist eben genau das, was wir gesagt haben: Wir wollen, dass auch die Schulen möglichst ortsnah bleiben.“ (WDR 5, 3.07.2007)

Wie viele zusätzliche Lehrerstellen er dafür schaffen wolle, habe der Ministerpräsident allerdings verschwiegen. „Entweder muss er dafür zusätzlich mehrere tausend Lehrkräfte einstellen oder aber die Klassen auf dem Land werden kleiner zu Lasten größerer Klassen in den Städten“, erklärte Schäfer. „Ob man nun 15 Schülerinnen und Schüler in einer Klasse unterrichtet oder 30, die benötigte Anzahl an Lehrkräften bleibt in der Sekundarstufe I gleich.“

Die SPD-Landtagsfraktion erwartet Aufklärung darüber, wie viel Mittel die Landesregierung den nordrhein-westfälischen Schulen für kleinere Klassen zusätzlich zur Verfügung stellen will. „Eins jedenfalls ist klar: Mit den 2.000 zusätzlichen Stellen, die in dieser Legislaturperiode zur Vermeidung von Unterrichtsausfall und zur individuellen Förderung geschaffen werden sollen, können nicht einmal die genannten Vorhaben verwirklicht werden“, sagte Schäfer. Sie wies erneut darauf hin, dass die Landesregierung zwar 4.000 zusätzliche Lehrerstellen versprochen habe, allerdings nur 2.000 zusätzlich schaffe, weil sie gleichzeitig 2.000 Stellen bis zum Jahr 2010 abbaue.