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Ute Schäfer: Ein Blick nach dem von der CDU regierten Hamburg würde Herrn Kaiser und die NRW-CDU aus der Bildungsmisere

Schule und Bildung

"Wer eine Ahnung davon bekommen will, wie die ideologisch motivierte, im Ständedenken verhaftete nordrhein-westfälische Bildungspolitik des Herrn Kaiser und der NRW-CDU von anderen hochrangigen CDU-Politikern in der Bundesrepublik beurteilt wird, der blicke nach Hamburg. Dort hat der Erste Bürgermeister Ole von Beust (CDU) der Süddeutschen Zeitung (sueddeutsche.de, 07.01.2010) vor einer Woche in einem Interview gesagt:

'Je länger ich mich mit dem Thema befasse, und das ging schon lange vor schwarz-grün los, umso mehr bin ich der Überzeugung, dass unser jetziges System falsch ist. Dieser alte bildungspolitische Ansatz, wonach es drei Grundtypen gibt - den handwerklich Begabten mit wenig Intellekt für die Hauptschule, den mäßig handwerklich Begabten mit mehr Intellekt, der auf die Realschule geht, und den wenig handwerklich Begabten, aber dafür sehr intelligenten Schüler, der Abitur macht - diese Dreiteilung ist Ausdruck veralteten, ständischen Denkens. Das passt nicht mehr in unsere Zeit. (…) Man braucht einfach länger, um die Potentiale von Kindern zu entwickeln und zu fördern. Vier Jahre ist zu wenig. Wir sind, neben Teilen von Österreich, in Europa das einzige OECD-Land, das nach vier Jahren noch trennt. Ich hatte neulich den amerikanischen Botschafter zum Antrittsbesuch hier. Der fragte: 'Was ist eigentlich bei Euch los?' Die amerikanische Generalkonsulin sagt mir: 'Was habt Ihr für ein absurdes Bildungssystem?' '

Mit dem Festhalten am dreigliedrigen Schulsystem haben Herr Kaiser von der CDU-Fraktion und die schwarz-gelbe Landesregierung das Wohl des Kindes in Nordrhein-Westfalen schon lange nicht mehr im Blick. Das merken auch die Eltern. Zahlreiche Umfragen haben ergeben, das sich eine Mehrheit von ihnen bereits für integrierte Schulformen entscheiden würden, wenn sie die Wahl hätten. Wir können dazu nur sagen, in vier Monaten haben sie die Wahl. Mit der SPD in Nordrhein-Westfalen wird es kein 'Weiter so' in der Schulpolitik geben", erklärte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, zur heutigen Pressemitteilung des schulpolitischen Sprechers der CDU-Fraktion, Klaus Kaiser.