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Ute Schäfer: Turbo-Abitur sorgt wieder für Chaos

Schule und Bildung

Als "sehr schlechten Scherz" wertete die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, die Anweisung von CDU-Schulministerin Barbara Sommer an die Bezirksregierungen zur Versetzung der Neuntklässler an Gymnasien. Laut Medienberichten sollen die Behörden dafür sorgen, dass die Gymnasien alle Schülerinnen und Schüler der jetzigen neunten Klassen, die den letzten Jahrgang zum Abitur nach 13 Jahren bilden, am Ende dieses Schuljahrs in die 10. Klasse versetzen. Die neunte Klasse nämlich, in die mögliche Sitzenbleiber nach den nächsten Sommerferien zurückversetzt würden, wäre die neunte Klasse des Turbo-Abiturs. Diese sind im Unterrichtsstoff aufgrund des wesentlich dichteren Lernpensums allerdings bereits weiter fortgeschritten. Ein Wiederholen ist damit für die betroffenen Schülerinnen und Schüler unmöglich.

"Nun rächt sich bitter, dass das Turbo-Abitur im Hauruck-Verfahren auf den Weg gebracht wurde, ohne die Folgen zu bedenken. Eltern und Schüler fragen sich schon lange, wie sie mit der enormen Unterrichtsverdichtung durch die Verkürzung der Sekundarstufe I um ein Jahr umgehen sollen", kritisierte Schäfer. Jetzt drohe das nächste Chaos, weil die Landesregierung kein sauberes Handwerk betreibe.

"Das Problem ist der Landesregierung seit langem bekannt, gehandelt hat sie nicht. Stattdessen präsentiert die Schulministerin den aberwitzigen Vorschlag: Betroffenen Schülerinnen und Schüler sollen zwei Schuljahre zurückversetzt werden oder sie sollen zur Gesamtschule wechseln. Wieder einmal müssen Schüler, Lehrer und Eltern die Suppe auslöffeln, die ihnen die Landesregierung eingebrockt hat. Die Probleme beim G 8 sind hausgemacht. Mit einer Verkürzung der Oberstufe um ein Jahr - wie vor dem Regierungswechsel von Rot-Grün geplant und angekündigt - wären sie vermeidbar gewesen. Alle Betroffenen erwarten von der Schulministerin umgehend eine Lösung des Problems", erklärte Schäfer.