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Ralf Jäger: Erziehungscamps keine Lösung bei jugendlichen Straftätern

Justiz und Inneres

Der stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ralf Jäger, hat die Erklärung des Landesjustizministeriums begrüßt, dass in Nordrhein-Westfalen keine sogenannten Erziehungscamps für jugendliche Straftäter eingerichtet werden sollen: "Justizministerin Müller-Piepenkötter hat anders als die NRW-CDU offenbar verstanden, dass Erziehungscamps keine Lösung im Umgang mit jugendlichen Straftätern sind. CDU-Generalsekretär Wüst ist mal wieder mit seinem Versuch allein zu Hause, wenigstens als schwarzer Sheriff Profil zu gewinnen."

Letztendlich sei Prävention der passende Schlüssel zur Bekämpfung von Jugendkriminalität, betonte der SPD-Innenpolitikexperte. Darin sei sich die breite Mehrheit der Fachleute einig. Jäger: "Wir müssen früher ansetzen - lange bevor Kinder und Jugendliche kriminell werden. Sport und Drill in Erziehungscamps kann nicht 15 Jahre Erziehungsversagen in den Elternhäusern dieser Kinder und Jugendlichen reparieren. Wenn Eltern bei der Erziehung ihrer Kinder versagen, muss der Staat frühzeitig helfend und korrigierend eingreifen. Kinder- Internierungslager für jugendliche Täter, die schon 30 oder 40 Straftaten begangen haben, kommen zu spät."

Der SPD-Fraktionsvize unterstrich, dass Staat und Gesellschaft bei Fehlentwicklungen früher hinschauen müssten: "Wir brauchen eine wirksame soziale Frühwarnung und entsprechendes Eingreifen des Staates da, wo Eltern ihre Erziehungsverantwortung nicht erfüllen. Für ein solches Eingreifen müssen wir die finanziellen und rechtlichen Möglichkeiten schaffen."