„Viel Lärm um Routinearbeiten“, kommentierte die Bonner Landtagsabgeordnete die Antwort der Landesregierung auf ihre Kleine Anfrage, die dieser Pressemitteilung zur Kenntnis beigefügt ist.

In der Anfrage hatte Hendricks angefragt, wie viele ordentliche Arbeitsplätze durch Ehrenamtliche in der Epileptologie der Uniklinik Bonn ersetzt werden. Anlass hierfür war eine Stellenanzeige, in der die Klinik sich intensiv um ehrenamtliche Mitarbeiter etwa in der Telefondienststelle bemüht hatte. „Nach dem Wortlaut der Antwort auf meine Anfrage werden in der Uniklinik keine regulären Arbeitsplätze durch ehrenamtlich Beschäftigte ersetzt. Dies erklärt noch viel weniger die hektische Betriebsamkeit des Vorstandes der Uniklinik, der nach dem Erscheinen meiner Anfrage die Ehrenamtler informierte, dass sie nicht mehr ihrer Beschäftigung nachkommen dürfen. Das alles ist wenig plausibel“, so die Abgeordnete.

„Weder der Wortlaut meiner Anfrage noch der der Antwort der Landesregierung lassen den Schluss zu, dass die Ehrenamtler an der Uniklinik ihre Arbeit aufgeben müssen. Offenbar nagte die Uniklinik eher ein schlechtes Gewissen. Doch statt in einer Abgeordneten den Sündenbock hierfür zu suchen, sollte sich die Klinik an die Landesregierung wenden, die verantwortlich dafür ist, dass die Kliniken nicht ausreichend finanziert sind. Zwar erklärt diese in der Antwort auf die Anfrage, es würde keine Ersetzung der Arbeit durch Ehrenamtliche geschehen. Anderseits hat der Vorstand der Universität entschieden, Routinearbeiten nicht mehr von Ehrenamtlern durchführen zu lassen. Die anhaltende Unterversorgung durch das Land trägt aber sehr wohl zu Situationen wie der an der Uniklinik bei. Auch wenn das Land feststellt, dass die Kliniken ausreichend finanziell versorgt sind“, führte Hendricks aus.

„Das ganze Spiel erinnert mich ein wenig an die Zeit, als der Überbringer einer schlechten Nachricht bestraft wurde, und nicht die Ursache dafür ermittelt wird. Nachfragen muss erlaubt sein. Wenn durch Fragen Änderungen ausgelöst werden, ist nicht die Frage selber schlecht. Ich bin ein Verfechter des Ehrenamtes an den richtigen Stellen. Es ist wichtig für diese Gesellschaft, aber es dürfen auch keine regulären Arbeitsplätze durch „Routinearbeiten“ gefährdet werden. Hier scheint der Vorstand der Uniklinik sich übrigens meiner Meinung anzuschließen, denn sonst wäre sein Verhalten nicht plausibel“, kommentierte Hendricks abschließend.

Hier gelangen Sie zur Kleinen Anfrage sowie zur Antwort der Landesregierung