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Umschulung zum Erzieher - Berufskollegs müssen zertifiziert sein!

Schule und Bildung

Fakt ist, der Bedarf an Erzieher und Erzieherinnen wächst in den nächsten Jahren kontinuierlich. Der Ausbau von U-3, Offenen Ganztagschulen und vom Ganztag insgesamt führt zu dieser erheblichen Nachfrage. Deshalb ist es nicht nur wünschenswert sondern zwingend erforderlich, dass Frauen und Männer sowohl berufsbegleitend als auch in Vollzeit eine Nachqualifizierung/Umschulung zum Erzieher oder zur Erzieherin machen können.

In staatlichen Berufskollegs ist dies allerdings mit der Agentur für Arbeit bisher nicht möglich. Sie bilden zwar seit Jahren den qualifizierten Nachwuchs für diesen Beruf aus, sind jedoch nach den Statuten der Arbeits-Agentur nicht zertifiziert. Deshalb können sie keine Angebote zur Umschulung machen. Der Versuch seitens des Landes NRW diese bundesgesetzliche Vorgabe durch eine Bundesratsinitiative zu ändern, ist mehrfach gescheitert.

Folge: Eine von der Agentur für Arbeit geförderte Ausbildung findet zurzeit nur bei privaten Projektträgern statt. Die Absolventen und Absolventinnen der privaten Projektträger legen ihre Abschlussprüfung jedoch unter Mitwirkung der Lehrer und Lehrerinnen an den Berufskollegs ab. Mit anderen Worten: Prüfen müssen die Berufskollegs, umschulen dürfen sie nicht! „Das ist die pure Schizophrenie“, zeigte sich Renate Hendricks verärgert und wandte sich an die nordrhein-westfälische Schulministerin Löhrmann. Das Schulministerium teilte ihr nun mit:

  1. Das Land NRW sieht keine andere Möglichkeit, als die Berufskollegs mit Bildungsgängen der Fachschule für Sozialpädagogik nach den Vorgaben der AZAV vom 02.04.2012 zertifizieren zu lassen. Die Zertifizierung wird bis zum Schuljahr 2014/2015 abgeschlossen sein.
  2. Einzelfallzulassungen von Umschülerinnen und Umschüler werden bereits zum Schuljahr 2013/2014 möglich sein.

Hendricks: „Ich bin über diese Nachricht sehr erfreut. Wir tragen damit nicht nur zur Verbesserung der Personalsituation bei den Erziehungsberufen bei, sondern leisten hiermit auch einen wirksamen Beitrag qualifizierten Arbeitslosen berufliche Perspektiven zu eröffnen.“