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Ute Schäfer: Immer weniger Kinder wechseln von der Grundschule zur Hauptschule

Schule und Bildung

"Alle ideologisch motivierten Versuche der Landesregierung zur Rettung der Hauptschule sind kläglich gescheitert. Während immer weniger Schülerinnen und Schüler von der Grundschule zur Hauptschule wechseln, steigen die Übergangszahlen an den Gesamtschulen. Das ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, dass die Eltern in Nordrhein-Westfalen mittlerweile mit den Füßen abstimmen. Sie wollen für ihre Kinder keine Schulform ohne Zukunft mehr", kommentierte die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Ute Schäfer, die aktuellen Übergangszahlen für das Schuljahr 2008/2009. Der Statistik zufolge, die der Verband Bildung und Erziehung (VBE) jetzt veröffentlicht hat, sei die Übergangsquote an den Hauptschulen von 15,1 Prozent im Schuljahr 2007/2008 auf 14,5 Prozent im Schuljahr 2008/2009 gesunken während die Übergangsquote an den Gesamtschulen von 16,9 Prozent auf 17,9 Prozent gestiegen sei. Demnach seien in diesem Schuljahr rund 2.500 Schülerinnen und Schüler weniger an den Hauptschulen angemeldet worden als noch im Schuljahr zuvor.

"Die Hauptschule ist trotz der guten und außerordentlich engagierten Arbeit der Lehrkräfte nicht mehr in der Lage, Schülerinnen und Schüler ihren Potenzialen entsprechend zu fördern. Kinder und Jugendliche lernen am besten in einem gemischten und anregungsreichen Lernumfeld. Deshalb plädieren wir für eine Gemeinschaftsschule, in der alle Schülerinnen und Schüler länger gemeinsam unterrichtet und unabhängig von ihrer sozialen Herkunft ihren Fähigkeiten entsprechend gefördert werden. Das krampfhafte Festhalten an einer Schulform, die von den Eltern nicht mehr gewünscht und von Wissenschaftlern sowie Pädagogen kritisch beurteilt wird, ist sinnlos und kostspielig", erklärte Schäfer. Die teure Ganztagsoffensive für die Hauptschulen verändere die ablehnende Haltung der Eltern nicht. Laut Auskunft des Schulministeriums würden fünf der insgesamt acht Hauptschulen, die zum kommenden Schuljahr geschlossen werden, im Ganztagsbetrieb geführt. (Kleine Anfrage, Drucksache 14/8278) Hier könne auch die Einberufung des x-ten Beirats zur Unterstützung der überforderten Schulministerin keine Abhilfe schaffen. Zumal die Zusammensetzung des Gremiums unter anderem mit zwei CDU-Abgeordneten und einer FDP-Abgeordneten auf wenig Unabhängigkeit schließen lasse.